Intelligenztest, Fußball und Schlemmen

Hier ist der Logbuch-Eintrag vom 04.02.2015. Ich werde von nun an den Logbucheinträgen sprechende Titel geben. Titel wie "Logbuch vom xx.xx.xxxx" sind nichtssagend und wecken mit Sicherheit bei Niemandem Interesse. Nun aber zu den Dingen, die mich gerade beschäftigen:

Intelligenztest bei der Mensa

Ich habe am Sonntag morgen an einem Intelligenztest, der von der Mensa in Deutschland durchgeführt wurde, teilgenommen. Wie bereits in einem älteren Logbuch geschrieben, habe ich mehrere Artikel über Hochbegabung gelesen und dabei festgestellt, dass viele der typischen Probleme wie zum Beispiel, sogar in herausfordernden Tätigkeiten keine Herausforderung und Erfüllung zu finden, auf mich zutreffen. Aber auch auf der positiven Seite spricht beispielsweise meine schnelle Auffassungsgabe, die mich schon immer begleitet und ohne die mein jetziges Studium auch gar nicht möglich wäre, dafür. So bin ich zu dem Entschluss gekommen, an einem Intelligenztest teilzunehmen.

Der Test fand in einem Raum der Volkshochschule Hamburg statt und neben mir haben noch elf weitere Personen im Alter von schätzungsweise zwischen Ende 20 und Mitte 60 teilgenommen. Es handelte sich um den Test IBF-S (Intelligenz Basis Faktoren Schwer). Dieser besteht aus sieben Tests (drei sprachliche, zwei mathematische, einer für das räumliche Vorstellungsvermögen und ein Gedächtnistest), die jeweils aus 12 Aufgaben bestehen. Für jeden dieser Tests ist die Bearbeitungszeit vorgegeben, so dass es nicht möglich ist, bei Aufgaben, die einem besser liegen, schneller zu sein um dann für schwierigere länger Zeit zu haben. Es darf nur umgeblättert werden, wenn der Testleiter das Kommando gibt 😉

Insgesamt hatte ich mir den Test stressiger vorgestellt. Nun bin ich wirklich auf das Ergebnis gespannt, welches aber leider ca. vier Wochen auf sich warten lassen wird. Nach dem Test haben der Testleiter und ein weiteres Mensa-Mitglied uns noch alle auf ein Getränk in ein nahegelegenes Lokal eingeladen um mehr über die Mensa zu erfahren und über alles mögliche zu quatschen. Ich als schüchterner und introvertierter Mensch habe in so Gruppen immer Schwierigkeiten und fühle mich selten wohl, dort fand ich die Atmosphäre aber großartig. Wenn das bei Mensa immer so ist, wäre ich echt traurig, wenn mein Testergebnis nicht ausreichen würde um beizutreten.

Sport

Ich war am Samstag in der Imtech-Arena und habe mir das Spiel des HSV gegen den 1. FC Köln angeschaut. Ich würde mich nicht als Fußballfan bezeichnen und gehe auch nicht oft zu Spielen, aber ich bin schon seit Grundschulzeiten ein Fan des 1. FC Köln und wenn dieser mal in die Stadt kommt, dann gehe ich auch hin. Das Spiel hat mir einen Riesenspaß gemacht, was nicht zuletzt daran lag, dass mein Team super gespielt und verdient gewonnen hat. Die Leistung des HSV in der zweiten Hälfte war hingegen erschreckend.

Essen

Das gehobenste vegane Restaurant in Hamburg ist das Leaf in Altona. Auf Grund der Preise kann man dort nicht regelmäßig hin, aber wenn es soweit ist, ist es immer ein absolutes Highlight. Und gestern Abend war es wieder mal soweit. Durch drei Gänge habe ich mich geschlemmt und jeder einzelne war ein Genuss. Als Vorspeise hatte ich Arme Ritter “Cordon Bleu” und Schwarzwurzel-Macchiato, als Hauptspeise gab es Wirsingroulade mit Kartoffelschuppen, ausgebackene Rote Bete an Steckrüben-Püree und Blutorangen-Reduktion. Und als ob es nicht schon genug gewesen wäre, gab es zum Nachtisch noch Schoko-Nuss-Pastete mit Grappakirschen. Die war geil, aber das Erdnuss-Karamel-Flan mit Mango, das eine Freundin bestellt hatte, war noch geiler. Ich war noch heute den ganzen Tag satt von der Völlerei 🙂

Film

Ich bin selten in der Stimmung, einen Film zu gucken. Das war schon immer so und folglich habe ich die meisten Filme, die man gesehen haben muss, noch nicht gesehen. So ist es eine Besonderheit, dass ich in der letzten Woche nicht nur einen, sondern sogar zwei Filme gesehen habe, nämlich Kill Bill Vol. 1 und Vol. 2. Ich fand den ersten ok und den zweiten sehr geil, meine bessere Hälfte siehts genau andersrum. Wer hat Recht?

Es bleibt noch der obligatorische Druck auf die Tränendrüse: Unser Sohn ist heute Nacht um kurz vor 12 aufgewacht und hat mit Nachdruck darauf bestanden, dass er nicht allein gelassen wird. So habe ich mich neben ihn gesetzt bis er eingeschlafen ist, was dann um 1:30 Uhr endlich der Fall war. Ich bin ich sehr müde...

Logbuch vom 28.01.2015

Es folgt eine kurze Aufstellung der Dinge, die mich gerade beschäftigen.

Studium

Da ich so gut in der Zeit liege, lasse ich es gerade ein wenig schleifen und verbringe nicht jede freie Minute damit, am Studium zu arbeiten. Dennoch konnte ich zumindest eine weitere Einsendeaufgabe fertigstellen (Thema: Moderation und Präsentation) und muss jetzt fürs erste Semester nur noch eine weitere erledigen. Allerdings wurden von den mittlerweile fünf abgegebenen Einsendeaufgaben erst zwei korrigiert, ich hoffe da tut sich in den nächsten Tagen etwas.

Arbeit

Ich denke im Moment stark darüber nach, in welche Richtung ich mich in Zukunft beruflich verändern möchte. Mir gefällt mein aktueller Status als Freiberufler sehr, doch das Programmieren allein erfüllt mich nicht mehr. Des Weiteren interessiere ich mich auch überhaupt nicht mehr für Neues in diesem Bereich, und so denke ich, dass ich mich, obwohl ich meinen Job gut mache, umorientieren sollte. Wohin weiß ich allerdings noch nicht. Ich glaube, mir würden zumindest anteilig Koordinationsaufgaben gut liegen und außerdem sollte es etwas sein, bei dem ich das Wissen über Psychologie, das ich mir gerade durch mein Fernstudium aneigne, auch einsetzen kann. Als Hilfestellung habe ich mir in der Stadtbücherei mal das Buch Finde den Job, der dich glücklich macht: Von der Berufung zum Beruf von Angelika Gulder geliehen und arbeite das nebenbei durch.

Zocken

Wie letzte Woche bereits geschrieben, habe ich mal wieder meine Xbox 360 entstaubt und mir Skyrim gekauft. Nach zwei Tagen war der Download dann auch endlich abgeschlossen und ich konnte endlich loslegen. Ich habe seitdem jeden Tag ein bisschen gespielt und bin wirklich begeistert. Der Umfang des Spiels ist immens und die Welt zieht mich voll rein. Es gibt einfach so viel zu tun und die Welt sieht fantastisch aus. Ich laufe total gern einfach nur so durch die Landschaft um von A nach B zu kommen, ohne die Schnellreisefunktion zu nutzen. Mal schauen, wie lange es mich fesseln kann, im Moment tut es das auch jeden Fall!

Podcasts

Wenn ich zur Arbeit fahre, laufen gehe oder einfach so allein in der Stadt unterwegs bin, habe ich eigentlich immer einen Podcast auf den Ohren. Es gibt eine Unzahl an Podcasts, die ich regelmäßig höre. Anfang Januar ist ein neuer Podcast gestartet, der mich mit seiner ersten Folge sehr beeindruckt hat: Invisibilia. Darin geht es um die unsichtbaren Kräfte, die das menschliche Verhalten bestimmen, also Ideen, Überzeugungen, Vermutungen oder Emotionen. In der ersten Folge wird die Geschichte von Martin Pistorius erzählt, der über zwölf Jahre in seinem eigenen Körper eingesperrt war. Absolut überwältigend!

Wie im letzten Logbuch schließe ich auch hier mit dem Druck auf die Tränendrüse, denn mein Sohn hat mal wieder einen Virus aus der Kita mitgebracht und ihn freundlicherweise an mich weitergegeben...

Logbuch vom 20.01.2015

Ich möchte ein wenig Leben in mein Blog bringen und in höherer Frequenz Artikel veröffentlichen. Um eine mehr oder weniger große Regelmäßigkeit reinzubringen, starte ich hiermit die Serie "Logbuch". Im Prinzip greife ich damit die ursprüngliche Idee eines Blogs auf, nämlich eine Art Tagebuch. In der Kategorie möchte ich ca. einmal wöchentlich (nagelt mich nicht drauf fest!) kurz über alles schreiben, was mich gerade bewegt. Und nun gehts auch schon los!

Studium

Neben der Familie und der Arbeit nimmt mein im Oktober begonnenes Fernstudium in Psychologie sicherlich den größten Teil meines Lebens ein. Das erste Semester neigt sich jetzt so langsam aber sicher dem Ende zu und ich liege mit der Erbringung der notwendigen Leistungen echt gut in der Zeit: Die Klausur in Statistik habe ich bestanden, und von den sechs zu bearbeitenden Einsendeaufgaben sind vier abgesendet, zwei davon bereits als bestanden gewertet. Somit werde ich voraussichtlich nicht ganz bis Ende März brauchen um das Semester abzuschließen und kann vielleicht schon etwas früher damit beginnen, den Stoff des zweiten Semesters zu lesen. Dieses wird nämlich hammerhart: drei zu bearbeitende Module, jedes davon ist mit einer Klausur abzuschließen.

Lesen

Fast alles was ich den ganzen Tag tue hat mit lesen zu tun, seien es Onlineartikel, Fernlehrbriefe, Bücher oder E-Mails. Da das Lesen einen so riesigen Teil einnimmt, halte ich es für sinnvoll, mich mal mit einer Schnelllesetechnik zu befassen. Zu diesem Zweck habe ich mir das Buch BrainRead: Effizienter lesen - mehr behalten. Lesen wie die Schweden gekauft und angefangen, es zu bearbeiten. Ich war zwar skeptisch, aber das ganze scheint zu funktionieren: Nach drei Lesetests habe ich meine Effective Reading Rate (Lesegeschwindigkeit unter Berücksichtigung vom Verständnis des Textes) mehr als verdoppelt. Das funktioniert mit dem sogenannten "Chunking". Wenn man auf Kosten des Textverständnisses noch schneller durch Texte pflügen möchte, wird noch das "Skimming" und das "Scanning" beschrieben, diese interessieren mich derzeit aber weniger, weil ich die Texte, die ich lese, in der Regel vollständig verstehen möchte.

Außerdem habe ich das Buch Hirnrissig: Die 20,5 größten Neuromythen - und wie unser Gehirn wirklich tickt gelesen. Von außen sieht das verdächtig nach Populärwissenschaft aus, aber der Inhalt ist super geschrieben und wissenschaftlich fundiert. Ich habe wahnsinnig viel über unser Gehirn gelernt und kann das Buch sehr empfehlen!

Zu guter letzt haben wir noch ein neues veganes Kochbuch im Schrank: Abgefahrn Vegan - Good Food for Bad Vegans. Natalie Slater präsentiert eine riesige Menge ausgefallener Rezepte, die ich so oder ähnlich noch nicht in anderen Kochbüchern gesehen habe. Bisher habe ich beim Ausprobieren ein Misserfolg (Arme-Ritter-Banane-Cupcakes, war vermutlich mein Fehler) und zwei Riesenerfolge (Black Metal Forest Brownies und Taco Lasagne) zu verzeichnen.

Hochbegabung

Ich lese sehr viele Artikel über Psychologie und bin neulich zufällig auf einen Artikel über Hochbegabung gestolpert. Dabei habe ich verwundert festgestellt, dass echt viele der typischen "Symptome" von Hochbegabten - positive wie negative - auf mich zutreffen. Das hat mich neugierig gemacht. Da ich noch nie einen IQ-Test absolviert habe, habe ich mich mal zu einem Test der Mensa in Deutschland angemeldet. Ich bin gespannt...

Zocken

Früher war ich mal ein leidenschaftlicher Zocker. Mittlerweile fehlt mir da sowohl das Interesse, als auch die Zeit zu. Manchmal habe ich aber Tage, wo ich mal wieder richtig Bock aufs Zocken habe. In der Regel schaue ich mich dann mit dem iPad im App Store um und suche nach Spielen für Zwischendurch. Aber irgendwie habe ich da keine befriedigenden Erfahrungen (bis auf Monument Valley, das ist großartig!), die meisten Spiele sind einfach Zeitverschwendung. Gestern Abend hatte ich dann plötzlich das Verlangen, meine Xbox mal wieder anzumachen und was richtiges zu spielen. Und was tut jemand wie ich, der selten Zeit und Lust zum Spielen hat? Klar, Skyrim kaufen. Super Idee, aber ich hatte Bock drauf. Und dann konnte ich es nichtmal anspielen, weil der Download des Spiels unglaublich langsam war. Na mal sehen, wann ich da das nächste Mal Lust drauf habe...

Sonstiges

Zu guter Letzt bleibt mir der Druck auf die Tränendrüsen, denn am Samstag war der erste trockene und sonnige Tag seit langem und ich habe ihn von morgens bis abends im Büro verbracht. Pfui.

Fernstudium Psychologie: So lief das erste halbe Semester

Studiengang

Wie hier angekündigt, habe ich am 01.10.2014 ein Fernstudium in Psychologie an der PFH Göttingen begonnen. Das Studium läuft berufsbegleitend und wird bis zum Bachelor voraussichtlich acht Semester (vier Jahre) dauern. Die erste Hälfte des ersten Semesters ist jetzt vorbei und ich möchte hier kurz meine ersten Eindrücke des Studiums wiedergeben und ein erstes Zwischenfazit ziehen.

Ziele des Semesters

Zum erfolgreichen Abschluss des ersten Semesters müssen drei Module bearbeitet werden. Größter Brocken ist das Modul "Statistik 1", welches als einziges mit einer Klausur abgeschlossen werden muss. Außerdem verlangt es die Teilnahme an vier Online- und einer ganztägigen Präsenzveranstaltung. Eine weitere Onlineveranstaltung muss für das Modul "Durchführung und Präsentation empirischer Untersuchungen" besucht werden. Ansonsten werden genau wie beim dritten Modul im Bunde, "Allgemeine Psychologie 1", zum erfolgreichen Abschluss nur bearbeitete Einsendeaufgaben benötigt.

Meine Strategie

Ich habe mir vorgenommen, mich von Anfang an ausschließlich mit Statistik zu beschäftigen, damit ich bereits Anfang Dezember die Klausur schreiben kann. Ein ziemlich ambitionierter Plan, den ich deshalb aufgestellt habe, weil ich bereits ein Wirtschaftsinformatikstudium hinter mir und dadurch etwas Vorwissen habe. Außerdem waren die mathematischen Fächer immer meine besten und meine Hoffnung war, dass ich deshalb den Stoff schnell verstehen kann. Der Plan ist soweit aufgegangen: Ich habe an allen Onlineveranstaltungen und dem Präsenzseminar teilgenommen und am 07.12. die Klausur geschrieben. Somit kann ich mich in der zweiten Hälfte des Semesters voll auf die Einsendeaufgaben konzentrieren. Ich muss aber zugeben, dass ich meinen Plan in einigen Momenten bereut habe. Vermutlich wäre mein Semester insgesamt entspannter gewesen, wenn ich Statistik erst im März geschrieben hätte. Aber natürlich bin ich jetzt richtig froh, die Klausur hinter mir zu haben und würde es beim nächsten Mal vermutlich wieder genauso machen.

Zeitlicher Aufwand

Die PFH spricht auf ihrer Seite von einem wöchentlichen Aufwand von 20-25 Stunden, den man in das Studium investieren muss. Diesen Richtwert erfülle ich bei weitem nicht und kann ihn auch in Zukunft nicht erfüllen. Mein Umfeld sieht so aus, dass ich Vollzeit arbeite und eine Familie mit einem einjährigen Sohn habe, die unter meinem Studium nicht leiden soll. Daher beschränkt sich mein Lernaufwand bisher auf 1-2 Stunden abends, wenn mein Sohn schläft. So komme ich auf höchstens zehn Stunden Lernen pro Woche, die hoffentlich ausreichen werden. Das zu testen war auch ein Grund für mich, mich für die frühe Statistikklausur zu entscheiden. Das hat mit dem Aufwand recht gut funktioniert, die richtige Feuerprobe kommt aber im zweiten Semester, wenn drei Module bearbeitet und durch jeweils eine Klausur abgeschlossen werden müssen.

So lerne ich

Ich habe so angefangen, dass ich zuerst einen Lehrbrief komplett gelesen habe, ihn dann nochmal zusammen mit den vorgegebenen Lernzielen durchgegangen bin und dabei aus den relevanten Punkten Lernkarten erstellt habe. Nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass diese Vorgehensweise für die Zeit, die ich investieren kann, zu langsam ist. Also bin ich dazu übergegangen, direkt beim ersten Lesen mit Hilfe der Lernziele Lernkarten zu erstellen. Natürlich habe ich darauf geachtet, dass ich die Dinge, die ich aufgeschrieben auch verstanden habe. Die Bereiche der Lehrbriefe, die laut den Lernzielen nicht relevant waren, habe ich ausgelassen. Als Tool für die Lernkarten benutze ich übrigens die App Flashcards Deluxe für das iPad. Bis zum Präsenzseminar, das genau eine Woche vor der Klausur stattfand, habe ich den Stoff ausschließlich mit Hilfe der Lernkarten gelernt. Am Präsenzseminar selbst sowie in der Woche direkt vor der Klausur habe ich Übungsaufgaben sowie die Probeklausur bearbeitet.

Termine

Für die Teilnahme an einer Onlinevorlesung standen je drei Termine zur Auswahl, aus denen man sich einen passenden aussuchen konnte. Einer davon lag immer auf einem Wochentag morgens von 9-11 Uhr, die anderen beiden lagen auf zwei aufeinanderfolgenden Wochentagen abends von 18-20 Uhr. Für die Präsenzveranstaltung stand für jeden der drei Studienorte (Göttingen, Berlin und Ratingen) genau ein Termin an einem Samstag von 9-17 Uhr zur Auswahl. Mittlerweile wurde der gesamte Zyklus aus Online- und Präsenzseminaren verdoppelt, so dass es auch in der zweiten Hälfte des Semesters die Möglichkeit zur Teilnahme gibt. Für das Schreiben der Statistikklausur standen mir zwei Termine zur Verfügung: ein Sonntag im Dezember oder ein Samstag im März, jeweils von 9-11 Uhr. Generell wird jede Klausur vier mal jährlich angeboten.

Betreuung der PFH und Lehrbriefe

Die Betreuung durch die PFH habe ich noch gar nicht recht in Anspruch genommen. Im Zuge des Lesens der Statistiklehrbriefe habe ich eine fachliche Frage per E-Mail gestellt, die sehr schnell und hilfreich durch den Professor beantwortet wurde. Die Lehrbriefe sind gut zu lesen und beinhalten alles, was man für die Klausur wissen muss. Es wird also keine Sekundärliteratur benötigt. Das ist definitiv besser als so manches zusammenkopiertes Skript, das man an einer Präsenzuni bekommt.

Vorläufiges Fazit

Bisher habe ich noch keine Sekunde bereut, das Studium begonnen zu haben. Und das, obwohl die inhaltlich interessanten Module erst ab dem zweiten Semester behandelt werden. Das Lernen macht Spaß und bisher klappt es auch gut, es mit meinem Leben zu vereinen. Ich hoffe, das werde ich auch in Zukunft hinbekommen. In den nächsten Wochen werde ich mich mit den ausstehenden Einsendeaufgaben beschäftigen um das erste Semester erfolgreich abzuschließen und dann freue ich mich auf das nächste Semester!

Zurück auf die Schulbank

Nachdem ich nun schon seit gefühlten Ewigkeiten nach einer Tätigkeit suche, die mir Spaß macht und die mich erfüllt, ist sie mir diese Woche endlich vor die Füße gefallen. Mir ist aufgefallen, dass sich Artikel und Bücher, die ich lese, fast ausschließlich um Themen drehen, die mehr oder weniger mit Psychologie zu tun haben. Ich verschlinge das Thema schon seit längerem ohne es zu merken.

Die logische Folgerung aus dieser Erkenntnis ist, dass ich es zu mehr machen möchte, als mich nur darüber zu informieren. Es wäre toll, wenn ich irgendwie meinen Beruf um die Psychologie erweitern könnte. Als ich mir die verschiedenen Felder der Psychologie angeschaut habe, wurde ich erstmal erschlagen. Das sind echt viele. Und fast alle davon finde ich echt interessant! Den meisten (inkl. mir) ist ja nur die klinische Psychologie bekannt, die mich wiederum nicht anspricht.

Besonders cool wären für mich Tätigkeiten auf der Schnittstelle zwischen Informatik und Psychologie. Das ist ein Bereich, der in Zukunft voraussichtlich immer größer wird und neue Berufsfelder entstehen lassen wird, die man sich heute nichtmal vorstellen kann. Stellvertretend genannt sei hier der Bereich der künstlichen Intelligenz.

Ich möchte mir die Tür zu solchen Berufsmöglichkeiten gern öffnen. Was brauche ich dafür? Ganz einfach, vorausgesetzt wird lediglich ein abgeschlossenes Studium der Psychologie. Ohne geht da nichts. Natürlich nicht ganz einfach, im ersten Moment habe ich das natürlich als völlige Utopie abgetan. Aber informiert habe ich mich trotzdem. Es gibt in Deutschland zwei Möglichkeiten, ein Bachelorstudium in Psychologie als Fernstudium in Teilzeit berufsbegleitend zu absolvieren: an der FernUniversität Hagen und an der PFH Private Hochschule Göttingen.

Je mehr ich mich über die Studieninhalte und Erfahrungen von Studenten informiert hatte, desto mehr Lust bekam auch ich auf das Studium. Die einzige (und entscheidende) offene Frage für mich ist: Lässt sich ein solches Studium zeitlich mit meinem Leben aus Vollzeitjob und Familie vereinbaren? Eine Frage, die sich abschließend wohl nur durch Ausprobieren beantworten lässt. Zumindest habe ich dadurch, dass ich als Freiberufler tätig bin, die Möglichkeit, auch mal im Job etwas zurückzutreten, falls es eng wird. Und so habe ich mich gestern Abend auf einen Studienplatz an der PFH beworben und werde, falls meine Bewerbung Erfolg hat, im Oktober mein Fernstudium beginnen. Ich kanns kaum erwarten!

Mein Weg zur Meditation

Meditation scheint gerade im Trend zu sein. Schon seit längerer Zeit lese ich immer häufiger darüber, und die Artikel sind in den meisten Fällen sehr euphorisch. Viele schreiben darüber, wie sie die Meditation in ihren Tagesablauf eingebaut haben und wie sich ihr Leben seitdem deutlich und nachhaltig verbessert hat. Mich hat das schon lange sehr neugierig gemacht, allerdings habe ich nie so wirklich daran geglaubt. Das war für mich alles Esoterik und vor allem viel zu sehr mit Religion und Spiritualität verbunden, also mit Dingen, für die ich nicht wirklich offen bin.

Irgendwann allerdings bin ich auf das Buch "Meditation für Skeptiker" von Ulrich Ott gestoßen. Ott ist Diplom-Psychologe und Meditationsforscher und praktiziert Meditation seit vielen Jahren. Im Buch wird wissenschaftlich fundiert beschrieben, wie Meditation funktioniert und was die bisher bewiesenen Auswirkungen auf uns und unsere Gehirne sind. Gerade in den letzten Jahren ist die Anzahl der Studien im Zusammenhang mit Meditation geradezu explodiert und viele positive Effekte sind wirklich nachgewiesen.

Nachdem ich also überzeugt war, dass Meditation erwiesene positive Auswirkungen auf unser Gehirn hat und das ganze auch ohne Religion und Spiritualität funktioniert, habe ich mich entschieden, tiefer ins Thema einzusteigen und ein weiteres Buch darüber zu lesen. Es wurde trotz des abschreckenden Titels das von Ott empfohlene "Meditation für Dummies" von Stephan Bodian.

Darin werden im Prinzip alle Aspekte der Meditation, von den verschiedenen Sitzhaltungen bis zu den verschiedenen Meditationstechniken behandelt. Seit ich das Buch gelesen habe, versuche ich die Meditation in meine abendliche Bettroutine einzubinden und täglich für 10-15 Minuten zu meditieren. Das kriege ich gut hin, die meisten Abende setze ich mich hin. Das liegt vor allem an zwei Gründen:

  1. Ich habe mir feste tägliche Termine gesetzt.
  2. Ich habe mir, als ich die Routine begonnen habe, wie in "Meditation für Dummies" empfohlen aufgeschrieben, was für Ziele ich mit der Meditation verfolge. Wenn ich Zweifel an der täglichen Meditationspraxis bekomme, werfe ich immer mal wieder einen Blick auf meine damaligen Ziele, die immer noch Gültigkeit haben. In meinem Fall lauten sie folgendermaßen:
    • größere innere Ruhe
    • höhere Selbstakzeptanz
    • positive Einstellung anderen gegenüber
    • Hilfe dabei, herauszufinden, was ich mit meinem Leben anfangen möchte

Vor kurzem bin ich in einer Folge der Wrintheit auf Headspace aufmerksam geworden. Hierbei handelt es sich um einen Webdienst eines Meditationslehrers, der aufeinander aufbauende, geführte Meditationen anbietet. Diese beginnen bei 10 Minuten Länge und steigern sich dann später. Es gibt dazu auch eine App in den Stores von iOS, Google Play und Amazon, so dass man sich die Meditationen auch auf dem mobilen Gerät der Wahl anhören kann. Das erste Paket, welches sich an Anfänger richtet und aus 10 Sitzungen á 10 Minuten besteht, gibts kostenlos, danach ist ein bezahltes Abonnement fällig.

Die geführten Meditationen gefallen mir sehr gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir damit leichter fällt, mich zu fokussieren und dass meine Gedanken nicht so sehr abschweifen. Aber das ist natürlich tagesformabhängig. Immer nach zwei Sitzungen gibts ein sehr nett gemachtes, kurzes Animationsvideo, das wichtige Konzepte erklärt. Da mich Headspace nach den zehn kostenlosen Sitzungen überzeugt hat, habe ich jetzt ein Monatsabo abgeschlossen, um damit weiterarbeiten zu können. Ich meditiere mich jetzt gerade durch die 15-minütigen Sitzungen.

Ob die Meditation mein Leben jetzt schon deutlich verbessert hat, ist schwierig zu sagen. Verbesserungen stellen sich dabei sicherlich eher graduell ein, und nicht in großen, spürbaren Stufen. Aber zwei Dinge fallen mir jetzt schon auf:

  • Direkt nach einer guten Sitzung abends fühle ich mich extrem ruhig, was sehr angenehm ist und ich habe in der Regel danach keine Probleme, einzuschlafen. Das war in der Vergangenheit häufiger ein Problem für mich.
  • Tagsüber werde ich jetzt öfter darauf aufmerksam, wenn meine Gedanken wild durcheinander gehen und ich völlig unfokussiert oder aufgewühlt bin. Das versetzt mich in die Lage, dass ich mich selbst schnell mit Hilfe der gelernten Meditationstechniken beruhigen kann.

Ich werde die Praxis auf jeden Fall beibehalten, denn ich bin von den potentiellen positiven Auswirkungen auf mich und natürlich auch andere, die mit mir auskommen müssen, überzeugt. Mich würde interessieren, wer von euch auch meditiert, wie eure Praktiken und Routinen aussehen und was ihr sonst noch so für Tipps und Tricks dazu auf Lager habt.

Das Problem der lauten Hobbies

Ich muss mal Realitäten abgleichen. Realitäten zwischen meinen Lebensumständen, meiner Persönlichkeit und den Hobbies, die ich ausübe. Konkret geht es um die Musik. Ich spiele schon seit meinen späten Teenagerjahren Gitarre und wenn man sowas tut, träumt man natürlich auch immer davon, damit mal auf der Bühne zu stehen. Ich war auch in der Vergangenheit mal ein paar Jahre in diversen Bands mit einigen Auftritten aktiv.

Ein Traum, den ich auch immer hatte, war, dass ich meine eigenen Songs schreiben und auch selbst singen kann. Deswegen habe ich vor etwa einem Jahr angefangen, Gesangsunterricht zu nehmen. In dieser Zeit habe ich auch tolle Fortschritte gemacht, doch sowohl mit dem Gitarre spielen als auch mit dem Singen habe ich ein entscheidendes Problem: Von einigen Hochphasen abgesehen übe ich fast nie. Das hemmt den Fortschritt natürlich entscheidend, doch woran liegt das?

Meine Theorie ist die folgende: Ich bin für diese Hobbies einfach zu introvertiert. Also nicht in dem Sinne, dass ich Angst hätte, mit anderen zusammenzuspielen oder auf der Bühne zu stehen. Habe ich natürlich, aber das könnte ich trotzdem beides mit einiger Überwindung und Eingewöhnung bewerkstelligen. Nein, mein Problem ist das dauerhafte Üben zuhause.

Gitarre spielen und insbesondere Singen sind laute Hobbies, die man eben auch laut üben muss. Und mich plagen immer die Sorgen, dass ich, wenn ich anfange zu übe, jemanden belästige, und dass mich jemand, der mich kennt, hört. Daher kann ich mich zuhause immer weniger dazu überwinden, diese Hobbies auszuüben. Mit Familie inklusive Kleinkind ist die Zeit, die man in seine Hobbies stecken kann, sowieso schon begrenzt, und in diesen kleinen Zeitabschnitten (meist Abends) muss dann noch sowohl gegeben sein, dass ich von der Tageszeit her guten Gewissens üben könnte und dann müssen meine Tagesform und mein Energielevel auch noch so sein, dass ich üben und dabei gehört werden möchte. Beides zusammen trifft leider sehr selten zu.

Ohne zu üben machen solche Hobbies natürlich keinen Sinn. Ich muss mir also im Klaren sein, dass ich sie zum Spaß zwar weiterhin ausüben kann und werde, aber große Ambitionen kann ich damit nicht verfolgen. Stattdessen beschäftige ich mich momentan lieber mit lautlosen Dingen, wie z.B. dem Schreiben.

Mich würde interessieren, ob euch dieses oder ähnliche Probleme bekannt vorkommen und wie ihr damit umgeht!

Buchtipp: Eine kurze Geschichte der Menschheit

Ein Buch, dass mich vor Kurzem sehr beeindruckt hat, ist "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari. Auf gut 500 Seiten schafft es Harari, die Geschichte der Menschheit mit allen wichtigen Gabelungen und Entscheidungsmomenten in einer unglaublichen Prägnanz zu skizzieren. Dabei schreibt er aber so locker und interessant, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.

Wie hat es der Mensch geschafft, sich von einem unbedeutendem Tier, das vor 100.000 Jahren in Ostafrika lebte, zu dem mächtigsten, aber auch zerstörerischsten Lebewesen dieses Planeten zu entwickeln? Dies ist die zentrale Frage, der das Buch nachgeht. Eine andere interessante Frage beschäftigt sich damit, wieso am Ende der Homo sapiens als einzige menschliche Spezies überlebt hat. Es gab nämlich anfangs neben dem Homo sapiens noch mindestens fünf weitere Spezies, die in anderen Gegenden lebten und an diese angepasst waren.

Das Buch ist in folgende vier Teile gegliedert:

  • Die kognitive Revolution
  • Die landwirtschaftliche Revolution
  • Die Vereinigung der Menschheit
  • Die wissenschaftliche Revolution

Das sind Harari nach die vier wesentlichen Meilensteine in der Entwicklung der Menschheit. Die kognitive Revolution vollzog sich von vor ca. 70.000 Jahren bis vor ca. 30.000 Jahren. Die Ursache, wieso sie sich gerade beim Homo sapiens vollzog, ist noch ungeklärt. Sie sorgte aber für Änderungen im menschlichen Gehirn, die es dem Homo sapiens ermöglichten, in größeren Gruppen zusammen zu arbeiten. So waren die Menschen imstande, Mythen zu entwickeln, an die sie gemeinsam glaubten oder über andere Menschen zu tratschen. Vor der kognitiven Revolution konnten die Menschen nur über Tatsachen kommunizieren ("Dort kommt ein Löwe!").

Aus diesen Mythen heraus entstanden Kulturen, von denen es in der heutigen Zeit eine unüberschaubar riesige und vielfältige Auswahl gibt. Ich als Veganer bekomme oft das Argument zu hören, dass eine vegane Lebensweise unnatürlich ist. Hierzu zitiere ich freudig das Buch:

"Die hitzigen Debatten um die »natürliche Lebensweise« des Homo sapiens übersieht einen ganz entscheidenden Punkt: Seit der kognitiven Revolution haben wir Sapiens keine natürliche Lebensweise mehr. Wir können lediglich aus einer verwirrenden Vielfalt von kulturellen Möglichkeiten wählen."

BAM!

Vor ca. 12.000 Jahren begann dann die landwirtschaftliche Revolution. Diese war für die Gesamtheit der Menschen ein riesiger Evolutionssprung, für den einzelnen allerdings verschlechterten sich die Lebensumstände im Vergeich zu den Jägern und Sammlern aber:

"Mit der landwirtschaftlichen Revolution nahm zwar die Gesamtmenge der verfügbaren Nahrung zu, doch die größere Menge an Nahrungsmitteln bedeutete keineswegs eine bessere Ernährung oder mehr Freizeit. Im Gegenteil, die Folgen waren eine Bevölkerungsexplosion und die Entstehung einer verwöhnten Elite. Im Durchschnitt arbeiteten die Bauern mehr als die Jäger und Sammler und bekamen zum Dank eine ärmere Kost. Die landwirtschaftliche Revolution war der größte Betrug der Geschichte."

Ursprünglich lebten die Menschen auf der Erde in ganz vielen verschiedenen kleinen Welten, die voneinander nichts wussten. Heute dagegen leben alle Menschen vereint in einer großen Welt. Im dritten Teil des Buches geht es darum, wie folgende drei Strömungen seit dem ersten Jahrhundert vor Christus dafür sorgten, dass diese Vereinigung der Menschen stattfinden konnte:

  • Wirtschaft: Die Entwicklung des Geldes
  • Politik: Die Entwicklung des Imperialismus
  • Religion: Die Entwicklung der Weltreligionen

Alle drei Zweige beschreibt und analysiert Harari bis ins Detail ohne dabei langweilig oder trocken zu werden. Für mich war es das erste Mal, diese vielen komplizierten Entwicklungen so detailliert und im Zusammenhang zueinander zu sehen.

Im letzten Teil geht es natürlich um die industrielle Revolution und den bis heute immer weiter steigenden Einfluss der Wissenschaften. Endgültig begeistern konnte mich Harari damit, dass er gegen Ende der Erklärung der wissenschaftlichen Revolution ein ganzes Kapitel dem Thema Glück widmete:

"Obwohl sich Geschichtswissenschaftler mit fast jedem erdenklichen Thema beschäftigen – von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft über Geschlechter und Sexualität bis zu Krankheiten, Essen und Kleidung –, haben sie sich nie gefragt, welchen Einfluss das alles auf das Glück der Menschen hat. Das ist die größte Lücke in der Geschichtsschreibung."

In diesem Kapitel geht er auf die Glücksforschung ein, sowie auf die Definitionen von Glück in verschiedenen Regionen und Religionen der Erde.

Für mich war das Lesen des Buches ein sehr erhellendes Erlebnis und ich kann jedem, der sich nur ein wenig für unsere Geschichte interessiert, ans Herz legen, sich das Buch einmal anzuschauen. Falls ihr mit dem geschriebenen Wort nicht soviel anfangen könnt, sondern lieber Videos schaut: Harari lehrt diesen Stoff auch hier bei Coursera als MOOC (gefunden bei In trockenen Büchern)!

Zum Abschluss gibts noch fünf weitere Zitate aus dem Buch, die ich besonders bemerkenswert fand:

"Für jeden Euro, den eine Bank besitzt, darf sie zehn verleihen, was umgekehrt bedeutet, dass 90 Prozent des Geldes auf unseren Konten nicht durch »echtes Geld« gedeckt ist."

"Auch der indische Subkontinent wurde nicht vom britischen Staat erobert, sondern von einer Söldnerarmee der British East India Company. Diese Aktiengesellschaft stellte sogar die VOC in den Schatten. Von ihrem Hauptquartier in der Leadenhall Street in London herrschte sie mehr als ein Jahrhundert lang über ein gewaltiges indisches Reich und unterhielt ein Heer, das mit 350000 Soldaten größer war als das der britischen Krone. Erst im Jahr 1858 wurde Indien zusammen mit der Armee des Unternehmens »verstaatlicht«. Napoleon mokierte sich über die Briten und nannte sie eine Nation von Krämern. Doch am Ende besiegten diese Krämer Napoleon und gründeten das größte Weltreich aller Zeiten."

"Die industrielle Tierhaltung hat genauso wenig mit einem Hass auf Tiere zu tun, wie die Sklavenhaltung mit einem Hass auf Afrikaner zu tun hatte. Das Motiv ist hier wie da die Gleichgültigkeit."

"Die zwei wichtigsten Beispiele für den Aufstieg der erfundenen Gemeinschaften sind die »Nation« und die »Verbraucher«. Die Nation ist die erfundene Gemeinschaft des Staates. Die Verbraucher sind die erfundene Gemeinschaft des Marktes."

"Die Ursache des Leids ist nicht die subjektive Empfindung von Schmerz, Trauer oder Sinnlosigkeit. Die Ursache des Leids ist genau diese Jagd nach beliebigen subjektiven Empfindungen, denn sie versetzt uns in einen dauernden Zustand der Anspannung, Verwirrung und Unzufriedenheit."

Selbstfindung nach Myers-Briggs

Ich bin sehr daran interessiert, über mich selbst zu lernen. Hintergrund ist, dass ich auf der Suche nach meinem Lebensziel bin bzw. nach dem, womit ich mich im Leben beschäftigen möchte und was ich tun kann, um die Welt - und sei es nur im sehr kleinen - zu verbessern. Komischerweise hat mich dabei aber noch nie das riesige Feld der Persönlichkeitstests mit dem Myers-Briggs Type Indicator (MBTI) an der Spitze interessiert.

Neulich stieß ich allerdings in einem Blog über Introvertiertheit, das ich regelmäßig lese, auf einem Artikel über INFPs, einem der 16 Persönlichkeitstypen des MBTI. Beim Lesen des Artikels wäre ich vor Erstaunen fast vom Stuhl gekippt, denn was ich dort las, war genau eine Beschreibung von mir selbst. Ohne überhaupt je in Berührung mit dem MBTI gekommen zu sein, war ich mir sofort sicher, dass auch ich ein INFP bin.

Auf der Suche nach weiteren Informationen zu INFPs bin ich auf die Seite 16personalities.com gestoßen, die online kostenlose Persönlichkeitstests anbieten und den passenden MBTI-Typ ermitteln. Das funktioniert so, dass man eine ganze Reihe Aussagen (z.B. "Du findest es einfach, dich anderen Leuten vorzustellen.") präsentiert bekommt, die man auf einer fünfstufigen Skala von "Ich stimme völlig zu" bis "Ich stimme überhaupt nicht zu" bewerten soll.

Tatsächlich war auch hier mein Ergebnis INFP. Von der Genauigkeit der Beschreibung war ich dermaßen begeistert, dass ich direkt das In-Depth-Profil zum INFP von der Seite gekauft habe.

Nachdem die erste Begeisterungswelle abgeflacht war, wollte ich dann aber doch wissen, wie und warum das ganze funktioniert. Leider stellte sich ziemlich schnell heraus, dass der MBTI keine wissenschaftliche Basis hat. Natürlich sind unsere Persönlichkeiten viel zu verschiedenartig und tiefgründig, als dass sie sich in 16 feste Typen pressen lassen. Vielmehr trägt jeder Mensch alle 16 dieser Typen in sich.

Der MBTI ermittelt im Prinzip Präferenzen, d.h. in den vier Bereichen, die er abdeckt, versucht er für die Testperson zu ermitteln, in welcher Richtung sie sich wohler fühlt. Die 16 Typbeschreibungen des MBTI werden genauer und treffender, je stärker die Präferenzen der Testperson sind. Bei mir z.B. waren die Ausschläge in Richtung INFP sehr stark, so dass die Typbeschreibung dann tatsächlich im Stande war, mich ins Staunen zu versetzen. Viele Menschen sind allerdings ausgewogen und haben nicht so starke Präferenzen, weshalb sie sich entweder mit mehreren Typprofilen halbwegs identifizieren können, oder eben mit keinem. Und da Präferenzen logischerweise variabel sind, können sich die Testergebnisse bei einem wiederholten Test ändern und auf einen anderen Typ verweisen. Aus u.a. diesen Gründen spielt der MBTI in der Wissenschaft keine Rolle.

Wieso ist dann der MBTI vor allem in Amerika so beliebt? Die 16 Typen des MBTI sind so gestaltet, dass kein Typ einem anderen überlegen ist, sie sind also gleichwertig. Außerdem findet man in den Typbeschreibungen keine negativen Punkte, alle Typen sind rein positiv. Diese beiden Punkte und natürlich die riesige Marketingmaschinerie, die hinter dem MBTI steckt, machen den MBTI gerade für Unternehmen sehr interessant.

Auf Grund der o.g. Schwächen sollte man ihn meines Erachtens allerdings nicht für wichtige private oder berufliche Entscheidungen zur Rate ziehen. Dennoch, ich finde, wenn man etwas über sich selbst und seine Persönlichkeit lernen will, ist der MBTI ein sehr guter Einstieg und ich freue mich auch darauf, das gekaufte In-Depth-Profil (übrigens ein ca. 80-seitiges PDF) zu lesen.

Bei der wissenschaftlichen Persönlichkeitsforschung steht übrigens das Modell der Big Five derzeit hoch im Kurs. Dieses allerdings zeigt nicht nur positive Eigenschaften auf, sondern auch negative (z.B. Neurotizismus), weshalb es im Mainstream wohl nicht so gut ankommen wird. Außerdem steht kein finanzstarkes Unternehmen dahinter, welches das Verfahren in die großen Konzerne bringen kann.

Das sollen aber natürlich keine Bewertungskriterien für das Modell sein, wer sich ernsthaft für seine Persönlichkeit interessiert, sollte sich auch damit beschäftigen. Und genau das werde ich in naher Zukunft tun und gegebenenfalls meine Gedanken dazu hier kund tun. Natürlich würden mich auch eure Gedanken zu Persönlichkeitstests im Allgemeinen und MBTI bzw. Big Five im speziellen interessieren.

Wie man seine Ziele durch Kontinuität erreicht

Aller Anfang ist leicht, ein schnelles Ende auch

Ich fange viele Dinge an, und höre die meisten davon, wenn die Anfangsmotivation vorüber ist, schnell wieder auf. Es ist schrecklich: Die ersten Schritte mache ich hochmotiviert, erziele schnelle erste Erfolge, doch dann, wenn der Fortschritt langsamer wird und die Tätigkeit mühsamer und langweiliger, verlässt mich meine Motivation sehr schnell und irgendwann verläuft es im Sand. Die Liste der Dinge, die ich mal angefangen und wieder beendet habe, ist lang. So eignet man sich natürlich keine Fähigkeiten an.

Wirkungsloses Allheilmittel

Als Allheilmittel für Motivationsprobleme werden motivierende Ziele gehandelt. Sie sollen dafür sorgen, dass man immer einen guten Grund hat, eine Tätigkeit weiter zu verfolgen und sie eben nicht im Sand verläuft. Doch es ist sehr schwierig die richtigen Ziele zu setzen, die nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer zu erreichen und auch noch messbar sind. Ich bin daran kläglich gescheitert: Entweder waren meine Ziele viel zu groß oder zu weit in der Zukunft, so dass sie unerreichbar schienen und mich einfach gelähmt haben bis ich aufgegeben habe. Andere Ziele wiederum waren zu schwammig oder einfach nicht messbar.

Einige Beispiele:

  • Ich habe mir letztes Jahr im Sommer vorgenommen, mich mehr zu bewegen und wollte regelmäßig laufen gehen. Laufschuhe waren schnell gekauft und die ersten Wochen war ich mit großer Motivation 2-3 Mal auf der Piste. Das ließ mit der Zeit langsam nach und irgendwann hab ich es ganz gelassen.
  • Ich habe mir Anfang des Jahres das Ziel gesetzt, mich in einer Programmiersprache zertifizieren zu lassen. Das Ziel war in so weiter Ferne, dass ich überhaupt nicht wusste, wo ich anfangen sollte und dann folglich auch nicht wirklich angefangen habe.
  • Schon mehrmals in den letzten Jahren hatte ich das Ziel, ein eigenes Blog zu haben. Nach einiger Zeit wusste ich immer nicht mehr, worüber ich schreiben sollte und es ist eingeschlafen.
Fest eingeplant ist halb gewonnen

Ziele waren für mich also kein Heilsbringer. Ich bin allerdings auf eine andere Lösung für mein Problem gestoßen: Als ich mal wieder unzufrieden mit mir war, weil ich absolut keinen Sport mehr treibe, kam mir mein Vorhaben, regelmäßig laufen zu gehen wieder in den Sinn. Früher, als ich noch aktiv im Verein Tennis gespielt habe, hatte ich kein Problem, mich zu motivieren. Es gab feste Trainings- und Spielzeiten.

Als ich daran dachte, war die Lösung plötzlich glasklar: Ich muss mir feste, regelmäßige Termine für meine Vorhaben setzen. Der Trick ist einfach, dass ich morgens beim Aufstehen schon weiß, dass ich Abends nach der Arbeit laufen gehe, anstatt mich dann nach der Arbeit spontan dafür (oder viel wahrscheinlicher dagegen) entscheiden zu müssen.

Kontinuität bringt Fortschritte

Als Folge dieser Erkenntnis setze ich mir jetzt für alle Dinge, die ich regelmäßig tun möchte, feste Termine, an die ich mich erinnern lasse. Klar kann es sein, dass ich mal keine Zeit oder Lust auf etwas habe, trotzdem versuche ich mich dann zumindest mal kurz mit der Tätigkeit zu beschäftigen. Zwei Minuten sind besser als nichts, und wenn man erstmal startet, sind die Chancen groß, dass man doch länger dabeibleibt. Kontinuierlich ein wenig zu tun ist auf Dauer erfolgversprechender, als für eine kurze Zeit einen hohen Aufwand zu treiben und dann aufzuhören.

Auf diese Weise mache ich unabhängig von gesetzten Zielen auf jeden Fall Fortschritte. Klar ist es immer noch möglich, zu scheitern, aber es ist schwieriger, denn jeder verpasste Termin ist eine bewusste Entscheidung gegen die Tätigkeit. Und die nächste Erinnerung kommt bestimmt, so dass nichts in Vergessenheit geraten kann.

Mit den Beispiele von oben, an denen ich vorher gescheitert war, gehe ich jetzt folgendermaßen um:

  • Laufen: Ich habe fest eingeplant, zweimal pro Woche (immer Mittwochs und Sonntags) laufen zu gehen. Mit jedem Lauf merke ich, dass es leichter wird und ich kann kontinuierlich meine Geschwindigkeit und meine Ausdauer steigern. Nach einem Monat habe ich an meinem ersten Laufevent über 7,4km teilgenommen. Ich verfolge kein besonderes Ziel, aber ich habe riesigen Spaß daran, zu bemerken wie es kontinuierlich besser wird.
  • Die o.g. Zertifizierung in der Programmiersprache ist immer noch mein Ziel. Ich habe jetzt fest eingeplant, jeden Tag ein bisschen dafür zu üben, und wenn es nur 5-10 Minuten sind. So bin ich dem Ziel bereits jetzt ein gutes Stück näher gekommen.
  • Eigenes Blog: Genau wie bei der Zertifizierung habe ich fest eingeplant, jeden Tag ein wenig zu schreiben. Selbst wenn ich damit nur sehr langsam vorankomme werden am Ende dabei Artikel herausfallen und ich hoffe, durch die Kontinuität immer besser im Schreiben zu werden.
Nicht zu viel vornehmen

Die Gefahr, die jetzt noch besteht, ist, dass ich zuviele Dinge gleichzeitig anfangen und einplanen will. Das ist mir vor kurzem passiert und ich konnte an keinem Tag alle meine eingeplanten Tätigkeiten ausüben, sondern musste dann wieder täglich priorisieren und bewusst auf Dinge verzichten. Das versuche ich in Zukunft zu vermeiden.

Fazit

Abgesehen von dieser Gefahr bin ich mit der Strategie bisher sehr zufrieden. Sie hilft mir über langweilige oder frustrierende Phasen hinweg und ermöglicht mir kontinuierliche Fortschritte. Ich bin sehr gespannt darauf zu sehen, ob sie für mich auch langfristig funktioniert und auf welche Hürden ich stoßen werde. Updates dazu wirds sicherlich hier an dieser Stelle geben. Und natürlich würden mich auch eure Erfahrungen mit dieser oder anderen Strategien interessieren!