Mein Weg zur Meditation

Meditation scheint gerade im Trend zu sein. Schon seit längerer Zeit lese ich immer häufiger darüber, und die Artikel sind in den meisten Fällen sehr euphorisch. Viele schreiben darüber, wie sie die Meditation in ihren Tagesablauf eingebaut haben und wie sich ihr Leben seitdem deutlich und nachhaltig verbessert hat. Mich hat das schon lange sehr neugierig gemacht, allerdings habe ich nie so wirklich daran geglaubt. Das war für mich alles Esoterik und vor allem viel zu sehr mit Religion und Spiritualität verbunden, also mit Dingen, für die ich nicht wirklich offen bin.

Irgendwann allerdings bin ich auf das Buch "Meditation für Skeptiker" von Ulrich Ott gestoßen. Ott ist Diplom-Psychologe und Meditationsforscher und praktiziert Meditation seit vielen Jahren. Im Buch wird wissenschaftlich fundiert beschrieben, wie Meditation funktioniert und was die bisher bewiesenen Auswirkungen auf uns und unsere Gehirne sind. Gerade in den letzten Jahren ist die Anzahl der Studien im Zusammenhang mit Meditation geradezu explodiert und viele positive Effekte sind wirklich nachgewiesen.

Nachdem ich also überzeugt war, dass Meditation erwiesene positive Auswirkungen auf unser Gehirn hat und das ganze auch ohne Religion und Spiritualität funktioniert, habe ich mich entschieden, tiefer ins Thema einzusteigen und ein weiteres Buch darüber zu lesen. Es wurde trotz des abschreckenden Titels das von Ott empfohlene "Meditation für Dummies" von Stephan Bodian.

Darin werden im Prinzip alle Aspekte der Meditation, von den verschiedenen Sitzhaltungen bis zu den verschiedenen Meditationstechniken behandelt. Seit ich das Buch gelesen habe, versuche ich die Meditation in meine abendliche Bettroutine einzubinden und täglich für 10-15 Minuten zu meditieren. Das kriege ich gut hin, die meisten Abende setze ich mich hin. Das liegt vor allem an zwei Gründen:

  1. Ich habe mir feste tägliche Termine gesetzt.
  2. Ich habe mir, als ich die Routine begonnen habe, wie in "Meditation für Dummies" empfohlen aufgeschrieben, was für Ziele ich mit der Meditation verfolge. Wenn ich Zweifel an der täglichen Meditationspraxis bekomme, werfe ich immer mal wieder einen Blick auf meine damaligen Ziele, die immer noch Gültigkeit haben. In meinem Fall lauten sie folgendermaßen:
    • größere innere Ruhe
    • höhere Selbstakzeptanz
    • positive Einstellung anderen gegenüber
    • Hilfe dabei, herauszufinden, was ich mit meinem Leben anfangen möchte

Vor kurzem bin ich in einer Folge der Wrintheit auf Headspace aufmerksam geworden. Hierbei handelt es sich um einen Webdienst eines Meditationslehrers, der aufeinander aufbauende, geführte Meditationen anbietet. Diese beginnen bei 10 Minuten Länge und steigern sich dann später. Es gibt dazu auch eine App in den Stores von iOS, Google Play und Amazon, so dass man sich die Meditationen auch auf dem mobilen Gerät der Wahl anhören kann. Das erste Paket, welches sich an Anfänger richtet und aus 10 Sitzungen á 10 Minuten besteht, gibts kostenlos, danach ist ein bezahltes Abonnement fällig.

Die geführten Meditationen gefallen mir sehr gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir damit leichter fällt, mich zu fokussieren und dass meine Gedanken nicht so sehr abschweifen. Aber das ist natürlich tagesformabhängig. Immer nach zwei Sitzungen gibts ein sehr nett gemachtes, kurzes Animationsvideo, das wichtige Konzepte erklärt. Da mich Headspace nach den zehn kostenlosen Sitzungen überzeugt hat, habe ich jetzt ein Monatsabo abgeschlossen, um damit weiterarbeiten zu können. Ich meditiere mich jetzt gerade durch die 15-minütigen Sitzungen.

Ob die Meditation mein Leben jetzt schon deutlich verbessert hat, ist schwierig zu sagen. Verbesserungen stellen sich dabei sicherlich eher graduell ein, und nicht in großen, spürbaren Stufen. Aber zwei Dinge fallen mir jetzt schon auf:

  • Direkt nach einer guten Sitzung abends fühle ich mich extrem ruhig, was sehr angenehm ist und ich habe in der Regel danach keine Probleme, einzuschlafen. Das war in der Vergangenheit häufiger ein Problem für mich.
  • Tagsüber werde ich jetzt öfter darauf aufmerksam, wenn meine Gedanken wild durcheinander gehen und ich völlig unfokussiert oder aufgewühlt bin. Das versetzt mich in die Lage, dass ich mich selbst schnell mit Hilfe der gelernten Meditationstechniken beruhigen kann.

Ich werde die Praxis auf jeden Fall beibehalten, denn ich bin von den potentiellen positiven Auswirkungen auf mich und natürlich auch andere, die mit mir auskommen müssen, überzeugt. Mich würde interessieren, wer von euch auch meditiert, wie eure Praktiken und Routinen aussehen und was ihr sonst noch so für Tipps und Tricks dazu auf Lager habt.

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