Das unvermeidliche Motivationstief

Ich habe ein Problem damit, meine Motivation für eine neue Tätigkeit über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Ganz am Anfang bin ich Feuer und Flamme für etwas Neues, aber spätestens nach einigen Wochen kommt unvermeidbar ein Motivationstief. Im Moment erlebe ich das gerade mit meiner Schreibtätigkeit.

Die ersten 30 Tage waren verhältnismäßig leicht: Ich habe den Kurs “30 Days to Better Writing” belegt und hatte damit einen festen Plan, den ich nur ausführen musste. Die Gewohnheit auf eigene Faust aufrecht zu erhalten ist eine ganz andere Nummer. Sie ist inzwischen soweit gefestigt, dass ich das tägliche Schreiben nicht mehr vergesse. An manchen Tagen sitze ich aber dann da und habe überhaupt keine Lust aufs Schreiben. Da ist es wichtig, sich trotzdem hinzusetzen und ein paar Zeilen zu produzieren, und sei es nur für ein paar Minuten. Bisher konnte ich das immer durchziehen. Dieses Tief ging ungefähr ein bis zwei Wochen und ich merke jetzt, dass ich wieder mehr Lust drauf habe und motivierter bin, was das Schreiben angeht.

Ich habe festgestellt, dass das Editieren und Veröffentlichen von Artikeln einen enormen Motivationsschub in Richtung des Schreibens gibt. Ich habe letzte Woche zwei Artikel fertiggestellt und hatte danach wieder richtig Lust, neue Texte zu schreiben. Ich habe gelesen, dass dieses Motivationstief unvermeidbar ist, wenn man neue Gewohnheiten etabliert.

Nichtsdestotrotz erinnert mich dieses Motivationstief an das Buch von Barbara Sher über Scanner-Persönlichkeiten, welches ich vor einiger Zeit gelesen habe. Darin ging es eben genau um die Menschen, deren Interessen ständig wechseln und die Probleme damit haben, etwas wirklich zu Ende zu führen, weil sie schnell wieder in eine neue Richtung gezogen werden. Ich bin definitiv ein solcher Scanner. Ich lasse mich äußerst einfach von etwas inspirieren und bin Feuer und Flamme dafür. Dieses Interesse ebbt aber auch schnell wieder ab. Ich versuche dem ein wenig entgegenzusteuern, indem ich Gewohnheiten bilde. Wenn das Schreiben fest in meinem täglichen Ablauf integriert ist, ist es nicht so leicht, einfach wieder damit aufzuhören. Das Schreiben hat außerdem den Vorteil, dass es neuen Interessen nicht im Wege steht. Eher im Gegenteil: Die ständig wechselnden Interessen liefern immer wieder neuen Stoff für meine Texte. So ergänzt sich das Schreiben wunderbar mit allem anderen, was ich so tue.

Ich bin daher der Meinung, dass ich gut daran tue, dem Motivationstief nicht einfach nachzugeben, sondern mit der Gewohnheit weiterzumachen. Ich habe das Gefühl, dass es jetzt wieder aufwärts geht und freue mich darauf, wie mir meine ständig wechselnden Interessen stetig neuen Stoff liefern, über den ich schreiben kann.

Wie ist das bei Dir, wenn du eine neue regelmäßige Tätigkeit beginnst? Kommst Du auch nach einiger Zeit in ein Motivationstief? Was sind Deine Strategien dafür, dieses Tief zu überwinden? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat.

Don’t Quit...” by Matt McGee is licensed under CC BY-ND 2.0.

Wie ich Ideen festhalte, wenn weder Handy noch Notizblock verfügbar sind

Schon vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, mein Leben nach der Getting Things Done-Methode von David Allen zu planen. Das tue ich heute nicht mehr, aber einen der wichtigsten Grundsätze befolge ich nach wie vor: Alle Ideen oder Aufgaben, die mir in den Sinn kommen, werden aufgeschrieben. David Allen argumentiert, dass unser Gehirn zum Ideen haben Gedacht ist und nicht als Datenspeicher.

Zum Aufschreiben von Ideen nutze ich verschiedene Werkzeuge: Je nachdem, was gerade verfügbar ist, schreibe ich entweder in mein Bullet Journal oder in mein iPhone. Im digitalen Fall kommen Aufgaben direkt in die Inbox meiner Aufgabenverwaltung (Things). Alle anderen Notizen landen zunächst in Drafts. Mindestens einmal in der Woche leere ich diese Eingangskörbe und verschiebe die Todos und Notizen dorthin, wo sie hingehören.

Mein System hatte bis vor Kurzem noch eine Lücke: Ich gehe oft Laufen und habe dort weder mein Telefon noch mein Notizbuch dabei. Ich habe nur meine Apple Watch am Handgelenk und ein paar Bluetooth Kopfhörer in den Ohren. Ich höre beim Laufen entweder Podcasts oder Hörbücher. Oft kommt es vor, dass ich auf diesem Wege interessante Informationen bekomme, die ich gern festhalten möchte.

Ich hatte die Idee, dass Sprachnotizen eine gute Möglichkeit wären. Die App müsste in der Lage sein, diese mit der Apple Watch - auch wenn das iPhone nicht in der Nähe ist - aufzuzeichnen. Wenn die Verbindung zum iPhone wieder gegeben ist, sollen die Notizen automatisch zu diesem synchronisiert werden. Zunächst habe ich mir die von Apple mitgelieferte Voice Memos App angeschaut. Diese hat aber gar keine Watch-App (Stand: iOS 12), so dass sie keine Alternative darstellte.

Ein wenig Recherche hat mich auf die App „Just Press Record“ aufmerksam gemacht. Diese deckt genau das oben skizzierte Featureset ab und kann darüber hinaus meine Aufzeichnungen noch transkribieren. Ich habe sie sofort gekauft und ausprobiert. Kurz gesagt, die App funktioniert genau so wie ich es erhofft hatte. Ich habe mir die Komplikation auf mein Watch Face gelegt, so dass der rote „Aufzeichnen“-Knopf der App immer nur einen Tap entfernt ist. Wenn ich ihn beim Laufen drücke, pausiert mein Podcast oder Hörbuch und die Uhr zeichnet meine Stimme auf. Wenn ich die Aufnahme beende, setzt die Wiedergabe wieder ein. Wenn ich nach Hause komme und Just Press Record auf meinen iPhone starte, warten dort schon die während des Laufens gemachte Aufnahmen auf mich.

Der Clou ist das Transkribieren. Einmalig muss man in der App festlegen, in welcher Sprache man seine Sprachnachrichten aufnimmt. Hat man diese Einstellung vorgenommen, findet man seine Aufnahmen direkt mit der erkannten Transkription in der App. Die Erkennung ist alles andere als perfekt, insbesondere weil ich beim Aufzeichnen meist außer Atem bin. Doch die angezeigte Transkription reicht fast immer dafür aus, dass ich meine notierte Idee wieder vor Augen habe und mir den Ton gar nicht mehr anhören muss.

Seit ich die App benutze, habe ich neben dem Laufen noch einen anderen Anwendungsfall: Ich nehme mein iPhone in der Regel nicht mit ins Schlafzimmer, sondern lade es über Nacht im Wohnzimmer. Meine Watch trage ich allerdings nachts zur Schlafüberwachung und als Wecker, der morgens nur mich und nicht auch meine Partnerin weckt. Wenn mir im Bett liegend eine Idee kommt, die ich gern festhalten möchte, kann ich dafür jetzt auch Just Press Record auf der Watch nutzen.

Just Press Record konnte eine große Lücke in meinem Workflow stopfen. Sie ist jetzt fester Bestandteil meines Werkzeugkastens. In welchen Situationen bevorzugst Du die Aufzeichnung von Sprachnotizen gegenüber dem Aufschreiben von Notizen? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat.

Just Press Record” by Trending Topics 2019 is licensed under CC BY 2.0.

Die optimale Kombination aus analoger und digitaler Aufgabenverwaltung

Als Produktivitätsnerd denke ich ständig über die für mich optimale Aufgabenverwaltung nach. In diesem Jahr habe ich bereits viele Anpassungen vorgenommen. In der Vergangenheit habe ich versucht, Getting Things Done (GTD) möglichst vollumfänglich umzusetzen. Das resultierte in einem sehr komplizierten OmniFocus-Setup. Für die Aufgaben, die ich tatsächlich darin verwaltet habe, war das sowohl im Hinblick auf den Inhalt als auch auf die Masse mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Anfang des Jahres habe ich angefangen, mich mit digitalem Minimalismus zu beschäftigen. Im Zuge dessen habe ich mich entschlossen, meine digitale Aufgabenverwaltung komplett aufzugeben und stattdessen ein Bullet Journal anzulegen. Das war ein sehr heilsamer Schritt, denn dadurch hat sich die Struktur meiner Aufgaben automatisch massiv vereinfacht. Das Bullet Journal machte mir Spaß, doch alles täglich immer wieder neuzuschreiben und von einem Tag auf den nächsten zu übertragen, fand ich unnötig.

Ich habe den Schluss gezogen, meine Aufgaben wieder digital zu verwalten, allerdings unter Beibehaltung der Einfachheit, die sich im Bullet Journal ergeben hat. Dafür nutze ich Things 3, ein wunderschönes Stück Software, dass ich sowohl auf dem Mac als auch auf dem iPad und dem iPhone installiert habe, so dass ich meine Aufgaben immer im Zugriff habe. Das hat gut funktioniert, vor allem wiederkehrende Aufgaben sind digital einfach viel einfacher zu verwalten als analog. Das System hatte aber auch wieder Nachteile: Zum einen nutzte ich mein Notizbuch, das mir doch soviel Spaß gemacht hatte, fast gar nicht mehr. Zum andern erledige ich oft nur die Aufgaben, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Today-Seite in Things auftauchen. Aufgaben, die mit keinem bestimmten Datum versehen sind, fallen runter.

Ich habe mir überlegt, wie ich mein Bullet Journal wieder verwenden kann, ohne täglich meine Aufgaben neuzuschreiben und so dass ich mir gezielt überlege, welche Aufgaben ich angehen möchte und mich nicht nur auf das konzentriere, das fällig ist. Mein Arbeitsaufkommen ist für die tägliche Aufgabenverwaltung im Bullet Journal zu statisch, für die monatliche aber zu dynamisch. Also habe ich einen Wochenplan eingeführt. Mein System funktioniert jetzt folgendermaßen:

Die Gesamtheit meiner Aufgaben liegt nach wie vor in Things. Am Anfang der Woche setze ich mich mit dem Notizbuch an meinen Computer und stelle einen Wochenplan auf. Damit zwinge ich mich dazu, ein wöchentliches Review durchzuführen und mich auf Aufgaben festzulegen, die ich in der Woche angehen möchte. Der Wochenplan kommt im Bullet Journal mit einer Seite aus und besteht aus zwei Hälften: Auf der linken Seite gibt es für jeden Tag der Woche einen kleinen Bereich und auf der rechten Seite steht die Liste der Aufgaben, die ich in der Woche angehen möchte, die aber nicht an einen bestimmten Tag gebunden sind. In Things gehe ich nacheinander die drei Bereiche Today, Upcoming und Anytime durch und entscheide, was für die aktuelle Woche relevant ist. Am Ende habe ich eine Seite in meinem Notizbuch gefüllt mit allem, was ich in der kommenden Woche erledigen möchte. Things kann ich dann schließen und die Woche über nur noch mit dem Notizbuch arbeiten. Am Ende der Woche hake ich alle Aufgaben, die ich erledigt habe, auch in Things ab und beginne die nächste Woche wieder von vorn.

Der Vorteil ist, dass ich so einen Überblick über meine ganze Woche habe, ohne dass ich in einer Software durch mehrere Ansichten navigieren muss. Außerdem wähle ich meine Aufgaben am Anfang der Woche bewusst aus und lasse mich nicht nur von Fälligkeitsdaten kommandieren. Ich habe den Eindruck, dass diese Methode für mein Aufgabenaufkommen die optimale Balance aus beiden Welten ist.

Welche Methoden nutzt Du, um Deine Aufgaben zu verwalten? Schwörst du auf Stift und Papier oder die digitale Welt? Vielleicht auch eine Kombination aus beiden? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

Top view of flat lay with keyboard, small notes and a pen. Marbled Background.” by Marco Verch is licensed under CC BY 2.0.

Wie ich durch das Schreiben verwundbarer werden möchte

Ein großes Problem, das ich in Gesprächen mit anderen Menschen habe, ist, dass ich nicht viel von mir preisgebe. Ich möchte von anderen nicht abgelehnt werden, daher gebe ich oft keine Meinungen preis, ohne dass ich mir dabei sicher bin, dass der andere mir zustimmt. Je unsicherer ich mich gegenüber dem anderen fühle, desto mehr halte ich mich zurück.

Das Zauberwort heißt „Verwundbarkeit“. Brené Brown spricht in ihrem Buch „Daring Greatly“ davon, dass wenn man schlecht darin ist, Verwundbarkeit zu zeigen, man meist umso besser darin ist, sich zu schämen. Das fühle ich ganz stark in Gesprächen mit anderen Menschen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.

Wie kann ich also lernen, mich verwundbarer zu zeigen? In erster Linie durch Übung. Wenn ich mir regelmäßig Mühe gebe, mich verwundbar zu zeigen und merke, dass dabei gar nichts Schlimmes passiert, stellt sich irgendwann ein Gewöhnungseffekt ein, der es mir stetig leichter macht.

Ich habe aber auch die Hoffnung, dass meine Schreibgewohnheit mir dabei hilft, mich in Gesprächen verwundbarer zu zeigen. Mich in meinen Texten preiszugeben fällt mir verhältnismäßig leicht. Ich versuche bewusst, mich nicht zu verstecken. Und ich möchte nicht davor zurückschrecken, diese persönlichen Texte auf meinem Blog zu veröffentlichen. Das fällt mir nicht schwer, da ich kein Gegenüber habe, was sofort mit Ablehnung darauf reagieren könnte. Bisher habe ich noch keine negativen Reaktionen auf meine Texte erhalten.

Wie bereits in früheren Artikeln erwähnt, dient das Schreiben mir dazu, meine eigenen Gedanken zu sortieren. Durch das Schreiben entstehen also sortierte Gedanken, in denen ich mich verwundbar zeige. Diese formuliert zu haben, sorgt hoffentlich dafür, dass ich sie auch in Gesprächen abrufen und artikulieren kann. Teilweise habe ich bereits Erfolge gefeiert. Manchmal streift ein Gespräch mit einem Kollegen mal ein Thema, über das ich bereits geschrieben habe. Letztens beispielsweise, wie wir heutzutage unsere Technologie nutzen und unpersönliche Textnachrichten persönlichen Gesprächen oder Telefonaten vorziehen. Meist laufen Gespräche so ab, dass mein Gesprächstpartner etwas erzählt und ich nur zustimme oder vielleicht kurze Ergänzungen einbringen. Nur sehr selten traue ich mich, selbst eine neue Perspektive einzubringen. Zu dem Thema oben, zu dem ich mir bereits Gedanken gemacht und sie schriftlich festgehalten habe, habe ich das aber geschafft. Natürlich gehört dann dazu, dass über die eingebrachte Perspektive diskutiert wird. Aber egal, ob der Gesprächspartner letztlich zustimmt oder nicht, ich empfinde solche Situationen als sehr befriedigend und ich hätte sie gern in mehr von meinen Gesprächen.

Daher werde ich weiter schreiben, um zu den Themen, die mich beschäftigen und die mir am Herzen liegen, meine Gedanken zu formen und aufzuschreiben. Einmal niedergeschrieben ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sich in Gesprächen daran erinnert.

Natürlich ist mir klar, dass das ein langer, schwieriger Weg ist. Aber es ist ein positiver Weg, den ich gern verfolge. Die Alternative, in die ich immer wieder hineingeschlittert bin, ist, dass ich mich vor und während Gesprächen selbst unter Druck setze, etwas beizutragen. Das lähmt dann jedoch noch mehr und es kommen mir gar keine guten Gesprächsbeiträge mehr in den Sinn. Diesen Druck möchte ich mir auf keinen Fall mehr machen. Lieber Gespräche entspannt angehen und eben akzeptieren, dass man es schwierig findet, sich in unkomfortablen Situationen aktiv an Gesprächen zu beteiligen. Dabei kann man ganz ruhig daran arbeiten, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass man etwas beitragen kann, eben indem man dafür sorgt, dass man strukturierte Gedanken abrufbar hat.

Hast du auch Probleme, dich zu zeigen und in der Folge Schwierigkeiten, engere Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen? Welche Strategien hast du, diese Zurückhaltung zu überwinden? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

vulnerabilities” by Trending Topics 2019 is licensed under CC BY 2.0.

Digitaler Minimalismus

Zum Buch

Wir verbringen heutzutage viel zu viel Zeit damit, in unsere kleinen Bildschirme zu starren. Daher habe ich mir als guten Vorsatz für dieses Jahr vorgenommen, dass ich meine Nutzung sozialer Medien überdenke und weitestmöglich beende. Anfang Februar erschien das Buch „Digital Minimalism“ von Cal Newport, das sich mit genau diesem Thema befasst. Für mich erschien das Buch genau zur richtigen Zeit und ich habe es in einer Woche verschlungen. In diesem Artikel werde ich einige Ideen teilen, die ich beim Lesen gelernt habe.

Gründe für digitalen Minimalismus

Wir leben heute in einer Zeit, in der unsere Aufmerksamkeit die Währung vieler großer Tech-Firmen ist. Viele Produkte, insbesondere die sozialen Medien, sind genau darauf ausgerichtet, so viel Aufmerksamkeit von uns wie möglich zu bekommen. Wenn wir nicht die Apps starten und uns die maßgeschneiderte Werbung anschauen, kann das Unternehmen dahinter kein Geld verdienen. Intuitiv könnte man meinen, dass das soziale Netzwerk das Produkt ist, das eine Firma anbietet und wir als Nutzer die Kunden sind. Doch in Wirklichkeit ist es so, dass wir das Netzwerk kostenlos nutzen, damit die Firma möglichst viele Daten über uns sammeln kann. Diese verkauft sie an Werbepartner, so dass diese maßgeschneiderte Werbung anbieten können. Somit sind unsere Daten - also wir - das Produkt und die Kunden sind die Werbetreibenden.

Die Apps der sozialen Medien setzen alle möglichen psychologischen Kniffe ein, damit wir die Apps möglichst oft starten und durch die Timelines scrollen. Sie stellen sicher, dass wir bei jedem Start der App etwas neues sehen, und diese kleinen Neuigkeitshäppchen bescheren unserem Gehirn den Befriedigungskick. Meist haben wir das, was wir gerade flüchtig gelesen haben, in wenigen Sekunden wieder vergessen. Noch schlimmer ist es, wenn man die Benachrichtigungen der Apps nicht deaktiviert hat. Damit ist die App in der Lage, den Benutzer durch rote Badges an den Icons und Pop-Ups darauf hinzuweisen, dass er doch mal wieder vorbeischauen sollte. Im Endeffekt stehen der Zeitaufwand und die Vorteile, die wir aus den sozialen Medien ziehen, in keinem Verhältnis. Wir verlieren unsere Fähigkeit, uns länger auf eine bestimmte Aufgabe zu fokussieren, weil wir immer wieder zwischendurch den Drang verspüren, nachzuschauen, ob es in unseren Timelines etwas neues gibt.

Was ist digitaler Minimalismus?

Beim digitalen Minimalismus beschränkt man seine Online-Zeit auf eine kleine Auswahl sorgfältig ausgewählter und optimierter Tätigkeiten, die die Dinge, die man wertschätzt, stark unterstützen. Auf alles andere wird bewusst verzichtet. Damit steht es im Gegensatz zur maximalistischen Philosophie, die der Standard ist. Dort wird alles benutzt, was auch nur einen kleinen Vorteil verspricht. Minimalisten hingegen macht es nichts aus, kleine Dinge zu verpassen.

Dem digitalen Minimalismus liegen drei Prinzipien zu Grunde:

  1. Unordnung ist teuer: Die Aufmerksamkeit auf viele Geräte, Dienste oder Apps zu verteilen kostet so viel, dass es all die kleinen Vorteile der einzelnen Dinge auffrisst.
  2. Optimierung ist wichtig: sich für eine Technologie zu entscheiden (sorgfältig!), ist nur der erste Schritt. Fur die besten Ergebnisse muss man genau überlegen, WIE man sie einsetzt.
  3. Bewusste Entscheidungen sind befriedigend: Digitalen Minimalisten macht es große Freude, bewusste Entscheidungen über eingesetzte Technologien zu treffen.

The cost of a thing is the amount of what I will call life which is required to be exchanged for it, immediately or in the long run.
Thoreau, Walden

Wenn man sich für die Nutzung einer Technologie entscheidet, muss diese einigen Regeln genügen. Zunächst muss sie etwas unterstützen, das man zutiefst wertschätzt. Wenn sie nur kleine Vorteile bringt, ist das nicht genug. Außerdem muss es gleichzeitig der bestmögliche Weg sein, wie die Tätigkeit unterstützt werden kann. Ansonsten sollte sie durch eine dafür besser geeignete Methode ersetzt werden. Zu guter Letzt muss klar beregelt sein, wann und wie die Technologie genutzt wird.

Der Einsatz dieser Regeln ist besonders effektiv, wenn man eine Zeit ohne optionale Technologien gelebt hat und so feststellt, dass man diese Technologien nicht unbedingt benötigt.

Bewusste Freizeitgestaltung

Wenn wir unsere Online-Zeit drastisch reduzieren, entsteht Zeit, die wir sinnvoll füllen müssen. Seichte Technologienutzung ist ein einfaches Mittel, eine schlecht gestaltete Freizeit zu überdecken. Wenn wir unsere Zeit nicht sinnvoll füllen können, wird das Leben langweilig und die Transformation könnte scheitern. Daher sollte die Phase der Abstinenz dazu genutzt werden, wieder herauszufinden, was einem wichtig ist.

Was ich bisher getan habe

Ich habe Facebook gelöscht und noch nicht eine Sekunde vermisst. Außerdem habe ich Instagram gelöscht. Das war nicht ganz so leicht wie Facebook. Fotografie ist eines meiner Hobbies und ich hätte prinzipiell schon gern eine Plattform, auf der ich meine Fotos teilen kann. Ich glaube aber nicht, dass dies noch einmal Instagram wird, denn zum Inhaber Facebook habe ich kein Vertrauen.

Schwieriger gestaltet sich meine Beziehung zu Twitter. Ich habe anfangs spielend einfach zwei Monate komplett ohne Twitter verbracht und daraufhin meinen 10 Jahre alten Account einfach so gelöscht. Ich habe ihm nicht hinterhergeweint. Doch nach einem weiteren Monat spürte ich doch wieder das Verlangen danach. Ich habe mir also einen neuen Account angelegt und bin dort komplett von null gestartet. Ich habe mir aber versprochen, dass ich Twitter nicht wieder in alle Bereiche meines Lebens lassen möchte. Die wichtigste Regel: Twitter kommt nicht auf mein Telefon! Ich möchte nicht in jeder kurzen Pause mein Telefon zücken und meine Timeline checken. Ich habe es nur auf meinem iPad und auf dem Mac installiert. Außerdem versuche ich nur Leuten zu folgen, deren Beiträge wirklich eine Bereicherung für mich sind. Also vor allem keine Nachrichten und keine Politik-Shitstorms. Bisher habe ich meine Timeline sehr klein gehalten. Ich kann einmal am Tag fünf Minuten darin verbringen und habe alles gelesen. Das ist für mich vertretbar. Im Moment bin ich sogar wieder einem Modus, in dem ich Twitter schon seit mehreren Wochen nicht mehr gelesen habe. Ich nutze es derzeit ausschließlich zum Teilen von Gedanken, Links oder meinen Artikeln hier auf dem Blog. Falls die Phase anhält, kann ich den Account vielleicht diesmal nachhaltig löschen.

Außerdem habe ich im Zuge des digitalen Minimalismus meine komplexe Aufgabenverwaltung vereinfacht. Ich hatte entschieden, mein geliebtes OmniFocus einfach aufzugeben und alle Aufgaben in einem analogen Bullet Journal zu verwalten. Das hat überraschend gut geklappt. Nach ein paar Monaten habe ich es allerdings wieder mit Things digitalisiert - ohne aber die vorherige Komplexität wieder aufzunehmen. Im Moment fahre ich einen hybriden Modus: Alle meine Aufgaben leben digital in Things, aber am Anfang der Woche übertrage ich alles, was ich in der Woche schaffen möchte, in mein Bullet Journal. So brauche ich meine digitale Aufgabenverwaltung im Laufe der Woche nicht und habe auf einer Seite in meinem Notizbuch den Gesamtüberblick.

Ein laufendes Projekt ist es, meinen Medienkonsum zurückzufahren. So habe ich es zum ersten Mal geschafft, meine Podcasts leerzuhören und Zeit zu haben, Hörbücher zu hören. Außerdem habe ich meine Freizeitaktivitäten nur auf die Dinge reduziert, die wirklich Spaß machen. An vielen Tagen ist das einfach nur das Lesen von Büchern. Aber auch das Fotografieren habe ich in letzter Zeit als Hobby wiederentdeckt.

Apropos lesen: Nachdem ich eine lange Zeit lang fast ausschließlich auf meinem Kindle gelesen habe, bin ich jetzt wieder dazu übergegangen, Bücher auf Papier zu lesen und ich genieße das sehr. Das Gefühl, sich durch ein Buch zu arbeiten und schließlich abzuschließen ist befriedigender als das Blättern am Kindle. Meine Motivation ist, dass ich den ganzen Tag beruflich am Rechner zubringe und Abends wenn möglich ohne Displays verbringen möchte.

Bisherige Auswirkungen

Zunächst muss ich zugeben, dass ich mich nach wie vor nicht als digitalen Minimalisten bezeichnen kann. Vermutlich werde ich das auch nicht werden. Dennoch setze ich meine Technologie bewusster ein. Das hat dazu geführt, dass ich in meiner Freizeit einige Tätigkeiten aufgenommen habe, die ich sehr wertschätze und dich nicht nur aus dem Scrollen einer Timeline bestehen. Ich lese viel mehr Bücher, ich schreibe täglich und ich habe wieder Spaß an der Fotografie gefunden.

Was ich noch tun möchte

Ich experimentiere gerade daran, mein Smartphone weniger attraktiv und ablenkend zu gestalten. Oft ist es so, dass ich mein iPhone in die Hand nehme, um eine bestimmte Aufgabe auszuführen. Doch dann sehe ich auf dem Homescreen die ganzen anderen Apps und komme auf die Idee, dort doch nochmal nachzuschauen, ob sich etwas getan hat. Von dieser Versuchung möchte ich wegkommen. So habe ich auf dem Homescreen nur noch eine Hand voll Apps hinterlegt, deren Nutzung ich wirklich für sinnvoll halte und die mich täglich in meinem Tun unterstützen. Alles andere habe ich auf die Folgeseiten verbannt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das beibehalten werde.

Ein anderes Experiment, bei dem ich mir allerdings noch nicht so sicher bin, führe ich ebenfalls gerade durch: Ich habe mein iPhone der Farben beraubt und fahre es in einem komplett monochromen Modus. Die im Normalfall leuchtenden Farben verleiten zur Benutzung und der monochrome Modus soll dem entgegenwirken, indem er die Darstellung auf dem Bildschirm möglichst unattraktiv macht. Ich beraube meinem iPhone damit keiner Funktion, ich kann nach wie vor alle Funktionen nutzen. Ich bin gespannt, wie sich das in der Praxis bewährt.

Fazit

Es bleibt festzuhalten, dass unsere Technologie nicht böse ist. Wir haben es immer noch selbst in der Hand, wie wir sie nutzen. Die Hersteller und Plattformbetreiber nutzen allerdings alle psychologischen Tricks, um uns möglichst oft und lange ans Display zu binden und ohne das Bewusstsein dafür sind wir dem schutzlos ausgeliefert.

Im Moment werden die Stimmen lauter, die das kritisieren und die eine bewusstere Technologienutzung propagieren. Cal Newport ist eine davon und bei mir hat das definitiv ein Umdenken bewirkt. In der Umsetzung merke ich allerdings, dass es schwieriger ist als gedacht. In vielen Situationen ist es einfach Standardverhalten geworden, zum Smartphone zu greifen. Wir müssen wieder neu erlernen, auch mal eine Wartezeit zu überstehen, ohne sie mit einer sinnlosen Beschäftigung mit dem Smartphone zu überbrücken.

In diesem Sinne treffen Bücher wie „Digital Minimalism“ gerade den Nerv der Zeit. Wir tun gut daran, die Stimmen zu erhören und daran zu arbeiten, unsere Technologie möglichst bewusst zu nutzen. Seit ich mich damit beschäftige, achte ich viel mehr darauf, wie andere Menschen in der Öffentlichkeit ihre Smartphones nutzen. Es ist erschreckend, wie viele pausenlos in ihr Display starren, sogar wenn sie in Begleitung anderer unterwegs sind. Sie wirken wie bewusstlose Zombies. Ich möchte da nicht mehr dazugehören.

Welche Rolle spielt die Technik und insbesondere die sozialen Medien in deinem Leben? Verbringst du auch zu viel Zeit damit oder hast du das gut unter Kontrolle? Welche Schritte unternimmst du, um den Verlockungen zu widerstehen? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

Digital Minimalism” by Joe Flood is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

So stellst Du Deinen inneren Selbstkritiker zufrieden, ohne Dich über andere zu stellen

Seit vielen Jahren leide ich darunter, zu wenig Selbstvertrauen zu haben. Ich arbeite schon lange daran, daran etwas zu ändern, aber ich konnte nie einen durchgehenden Erfolg erzielen. Stattdessen habe ich gemerkt, dass mein Selbstvertrauen stark tagesformabhängig ist. Und minimale negative Einflüsse von außen, wie z.B. Kritik, können mich für den Rest des Tages völlig aus der Bahn werfen. Keines der zahlreichen Bücher, die ich zum Thema Selbstvertrauen im Allgemeinen oder zu einzelnen Aspekten wie sozialer Kompetenz bisher gelesen habe, konnte mir einen Weg aufzeigen, mein Selbstvertrauen dauerhaft zu erhöhen.

Vor ein paar Monaten hat mir jedoch ein Buch die Augen geöffnet: “Self-Compassion” von Kristin Neff. Mein niedriges Selbstvertrauen ist nur ein Symptom, dessen Ursache darin liegt, wie ich mit mir selbst umgehe. Dass mein innerer Selbstkritiker ein richtiger Arsch ist, hat fatale Auswirkungen auf mein Selbstvertrauen. In der Vergangenheit hat die Psychologie vorgeschlagen, direkt an seinem Selbstvertrauen zu arbeiten, um den inneren Selbstkritiker zufrieden zu stellen. Dieser Weg ist mittlerweile sehr umstritten. Denn hohes Selbstvertrauen geht oft mit negativem Verhalten anderen gegenüber einher. Man fühlt sich besser, wenn man sich anderen überlegen fühlt. Man muss überdurchschnittlich sein, um sich gut zu fühlen. Dass nicht jeder überdurchschnittlich sein kann, liegt auf der Hand.

Kristin Neff schlägt einen anderen Weg vor, wie man mit seinem inneren Selbstkritiker fertig werden kann: Selbstmitgefühl. Dieses hat die gleichen Vorteile wie hohes Selbstvertrauen, hauptsächlich den Schutz vor harscher Selbstkritik. Dabei hat es aber den Vorteil, dass man sich für Selbstmitgefühl nicht über andere Menschen stellen muss. Man muss keine sozialen Vergleiche anstellen oder andere verurteilen, um sich gut zu fühlen.

Selbstmitgefühl besteht aus drei Komponenten: Selbstliebe, gemeinsame Menschlichkeit und Achtsamkeit. Bei der Selbstliebe nimmt man seinen inneren Selbstkritiker wahr und ersetzt seine harsche Mitteilung durch etwas freundliches. Man redet mit sich selbst, wie man mit einem guten Freund reden würde. Gemeinsame Menschlichkeit bedeutet, dass man wahrnimmt, dass man mit seinem Problem nicht allein ist. Die Gefühle und Emotionen sind menschlich, jeder Mensch in der gleichen Situation würde sich genauso fühlen. Es gibt also keinen Grund, sich selbst dafür zu verurteilen. Die dritte Komponente ist Achtsamkeit. Das bedeutet, dass man ausgeglichen auf negative Gefühle und Emotionen reagiert und nichts unterdrückt oder überbewertet.

Seit ich das Buch gelesen habe, versuche ich nicht mehr aktiv, mein Selbstvertrauen zu erhöhen. Stattdessen versuche ich, mich zu akzeptieren wie ich bin. Das führt dazu, dass ich mich nicht mehr selbst verurteile und dass ich mir nicht die ganze Zeit vorstelle, dass mich alle anderen verurteilen. Das klappt noch nicht immer, der Erfolg unterliegt nach wie vor tagesformabhängigen Schwankungen. Ich spüre aber schon, dass mich Kritik oder andere Meinungen nicht mehr so stark und so lange aus der Bahn werfen wie vorher. Ich hoffe, dieser Trend setzt sich in Zukunft weiter fort.

In der Vergangenheit kam es öfter vor, dass ich mich über mehrere Tage schlecht gefühlt habe und schlechte Laune hatte. Das hatte immer damit zu tun, dass ich mit mir selbst unzufrieden war, mich selbst verurteilt und beschimpft habe und so schnell nicht wieder aus dem Tief herausgekommen bin. Außerdem war ich immer der Meinung, dass andere Menschen genauso über mich denken wie ich selbst über mich denke. Seit ich das Buch gelesen habe, habe ich eine solche Episode nicht mehr gehabt. Während des Lesens und direkt danach war mir noch nicht klar, welchen Einfluss das Buch auf mich haben würde, und zwar auch jetzt noch Monate nachdem ich das Buch beendet habe.

Es hat auch einen Anteil daran, dass ich mich wieder dazu entschlossen habe, regelmäßig zu schreiben und dass mein innerer Kritiker mich nicht daran hindern kann, meine Artikel zu veröffentlichen. Das gilt insbesondere für die persönlicheren Artikel, in denen ich viel von mir preisgebe.

Leidest Du auch unter niedrigem Selbstvertrauen? Mich würde interessieren, wie Du damit umgehst und welche Strategien du verfolgst, um etwas dagegen zu unternehmen. Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

self confidence.jpg” by Andreas Steinkogler is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

Vom Entwurf zum Artikel: Das Editieren

Im Kurs “30 Days to Better Writing” habe ich gelernt, dass ich das Schreiben unbedingt vom Editieren trennen sollte. Dabei sollte das Ziel sein, beim Schreiben so viele Worte wie möglich aufs Papier zu bringen, denn Worte sind die Rohstoffe, die man fürs Editieren braucht.

Je schlechter der erste Entwurf, desto Aufwendiger das Editieren

Seitdem ich den Kurs abgeschlossen habe, habe ich einige erste Entwürfe editiert. Der Aufwand ist viel höher als ich mir das vorgestellt hatte, selbst für relativ kurze Artikel. Je schneller und unstrukturierter ich beim Schreiben vorgegangen bin, desto mehr ist hinterher beim Editieren zu tun. Im Kurs wurde sogar nahegelegt, beim Schreiben niemals Backspace zu drücken und selbst Rechtschreibfehler, die sofort auffallen, nicht zu korrigieren. Alles ist darauf optimiert, in der Zeit des Schreibens so viele Wörter wie möglich aufs Papier zu bringen.

Nach ein paar Wochen Erfahrung kann ich sagen, dass ich nicht in allen Punkten mit dem Kurs übereinstimme. Ich denke, beim ersten Entwurf kann man schon darauf achten, korrekte Sätze - sowohl vom Satzbau als auch von der Rechtschreibung und Grammatik - zu schreiben. Ich habe ein paar Artikel editiert, bei denen ich während des ersten Entwurfs auf Anraten des Kurses überhaupt nicht auf Korrektheit geachtet habe. Das Editieren war aufwendig, im Prinzip habe ich die kompletten Artikel neugeschrieben.

Worum es beim Editieren geht

Meiner Meinung geht es beim Editieren darum, den Text schlüssig zu machen. Die Struktur des Textes wird überarbeitet und die Argumente werden in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Außerdem wird der Stil korrigiert: Unnötige Worte werden gestrichen, komplizierte Sätze vereinfacht, bessere Wörter für bestimmte Begriffe gefunden. Ich lese mir den Text während des Editierens laut vor um zu sehen, ob der Text natürlich und flüssig klingt.

Allein durch diese Änderungen unterscheidet sich die zweite Fassung erheblich von der ersten. Wenn die erste Fassung allerdings voller fehlerhafter Sätze ist, steht das dem Editieren im Wege und nimmt die Freude daran. Ich habe großen Spaß dran, einen Text stilistisch zu verbessern. Aber einen kaputten Satz zu lesen und diesen komplett neu schreiben zu müssen macht mir keinen Spaß.

Schon beim ersten Entwurf auf Korrektheit achten

Ich habe deshalb begonnen, bereits die ersten Fassungen möglichst fehlerfrei zu schreiben, auch wenn das bedeutet, dass ich dabei das ein oder andere Mal innehalten und Fehler korrigieren muss. So macht schon das Schreiben des ersten Entwurfs deutlich mehr Spaß. Am Ende der Schreibsitzung das Gefühl zu haben, dass man gerade einen Haufen Schrott produziert hat, motiviert nicht gerade, die Schreibgewohnheit aufrecht zu erhalten. Mit einem fehlerfreien Text kann man während des Editierens viel besser arbeiten. Man kann sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, die einen Text besser machen.

30 Days to Better Writing” will ich an dieser Stelle nicht niedermachen. Es ist gut, für den Anfang ein paar Richtlinien zu haben, an die man sich hält. Nur durch Erfahrung entwickelt man seinen eigenen Prozess. Es war durchaus wertvoll für mich, die Vorschläge des Kurses auszuprobieren. Nur so konnte ich zu dem Schluss kommen, dass ich an dieser Stelle lieber anders vorgehen möchte. Man muss die Regeln kennen um sie bewusst brechen zu können.

Weitere Tätigkeiten beim Editieren

Schwierig finde ich beim Editieren, Überschriften und Zwischenüberschriften zu finden. An vielen Stellen im Internet wird zu Clickbait-Überschriften geraten, aber das mag ich überhaupt nicht. Trotzdem sollten die Überschriften das Interesse der Leser wecken. Zwischenüberschriften habe ich bisher oft vernachlässigt, aber insbesondere bei längeren Artikeln sind sie wichtig.

Wenn der Artikel fertig ist, gehe ich ihn noch einmal durch und füge Verlinkungen ein. Außerdem hebe ich wichtige Passagen als visuelle Hilfe für den Leser fett hervor. Letzteres ist ebenfalls ein Tipp, den ich aus dem Kurs mitgenommen habe. Ich schwanke noch, ob ich das beibehalten sollte oder nicht. Was meinst Du als Leser dazu? Im allerletzten Schritt vor dem Veröffentlichen suche ich auf Flickr ein Artikelbild heraus, das gut zum Thema passt. Wichtig ist, dass es unter der Creative Commons-Lizenz veröffentlicht wurde und dass man die Quelle im Artikel angibt.

Wie gehst Du beim Schreiben Deiner ersten Entwürfe vor? Schreibst du alles ohne Rücksicht auf Fehler schnell runter? Oder versuchst Du einigermaßen korrekt zu schreiben? Wie gehst Du ans Editieren heran? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

Writing and erasing” by Angelo Amboldi is licensed under CC BY-ND 2.0.

Wie ich meine umständliche Kameraausrüstung mit einer kleinen Anschaffung alltagstauglich gemacht habe

Ich fotografiere gern. Vor ein paar Jahren habe ich mir wegen eines Urlaubs mal eine Einsteiger-Systemkamera gekauft und irgendwann durch meine aktuelle Fujifilm X-T20 ersetzt. Das Problem war: Ich hatte sie fast nie dabei und nutzte sie nur in ganz wenigen Situationen, wie zum Beispiel im Urlaub.

Das fand ich doof. Da hat man eine gute Kamera, die Spaß macht und fantastische Bilder erzeugt, und macht die meisten Schnappschüsse doch mit dem Handy. Ich habe mich gefragt, woran das liegt. Mir sind zwei Gründe eingefallen: Erstens dachte ich meistens überhaupt nicht daran, meine Kamera mitzunehmen, wenn ich das Haus verließ. Ich musste mir sie also ins Bewusstsein rufen. Der zweite Grund, der vermutlich die Ursache für das fehlende Bewusstsein war, war meine umständliche Ausrüstung, die die Nutzung der Kamera unterwegs ungemein erschwert hat. Ich weiß nicht, wieso ich nicht früher darauf gekommen bin, daran etwas zu ändern.

Umständliche Ausrüstung

Meine Ausrüstung war historisch gewachsen. Ursprünglich war bei der Kamera ein klassischer Tragegurt dabei, den man sich um den Hals hängt. Den habe ich anfangs auch genutzt. Das war aber unpraktisch, denn unsere Kinder saßen damals noch im Kinderwagen und jedes Mal, wenn ich mich über sie gebeugt habe und die Kamera dabei vor meiner Brust baumelte, ist sie den Kindern vor den Kopf geschlagen. Ich habe mir schnell einen Tragegurt gegönnt, bei dem die Kamera seitlich am Körper hängt und womit man sie einfach nach oben ziehen kann, wenn man ein Foto machen möchte. Als Kameratasche hatte ich zunächst eine kleine Neoprentasche ohne Gurt, die man einfach in einen Rucksack reinwerfen kann. Als dann ein zweites Objektiv dazukam, wurde diese aber zu klein und ich habe mir eine etwas größere Kameratasche zum Umhängen gekauft.

Diese Kombination aus Gurt und Tasche war das, was am meisten gestört hat. Unterwegs war meine Ausrüstung zunächst komplett in der Umhängetasche verstaut. Zum Fotografieren musste ich die Umhängetasche abnehmen und meinen Tragegurt anlegen. Damit hing die Kamera rechts an meine Körper. Dann musste ich die Umhängetasche wieder umhängen, was dann logischerweise nur noch so möglich war, dass sie links am Körper hängt. Das Ablegen des Gurtes und Verstauen der Kamera war dann wieder genauso umständlich. Ein weiterer Nachteil meines Gurtes war, dass er über die Schraube für eine Stativplatte an der Kamera befestigt ist. Diese Schraube ist so groß, dass sie das Fach, in dem der Akku und die SD-Karte drin sind, verdeckt. Ich musste also jedes Mal, wenn ich den Akku laden oder die Bilder auf mein iPad übertragen möchte, den Gurt abschrauben. Eine Nutzung der Kamera im Alltag war für mich mit diesem Setup absolut nicht wünschenswert.

Die Lösung

Was also tun? Ich habe mich dafür entschieden, dass die Umhängetasche bleibt. Wenn ich mit meiner Ausrüstung fotografieren gehen möchte, ist sie einfach praktisch. Ich möchte die Kamera allerdings schnell benutzen und auch wieder verstauen können. Daher habe ich mich dafür entschieden, den Tragegurt auszutauschen. Stattdessen habe ich mir eine Handgelenkschlaufe gekauft. Diese wird an einer der normalen Gurthalterungen der Kamera angebracht und trägt nur minimal auf. Wenn ich ein Foto machen möchte, nehme ich die Kamera einfach aus der Umhängetasche und befestige sie an meinem Handgelenk. Wenn ich sie nicht mehr benötige, kann ich sie einfach wieder in die Umhängetasche legen. Mit der Handgelenkschlaufe bin ich auch viel flexibler, was meinen Bewegungsradius mit der Kamera angeht, denn mit meinem seitlichen Tragegurt konnte ich sie lediglich an diesem entlangschieben und es war teilweile schwierig, zum Beispiel im Hochformat zu fotografieren. Wenn ich fotografieren möchte, entfällt nun also die lästige und unnötige Umrüstzeit.

Größe und Gewicht

Das allein hat schon ausgereicht, um die Kamera für mich alltagstauglich zu machen. Anfangs hatte ich mir außerdem noch über Gewicht und Größe der Kamera inklusive Objektiv Gedanken gemacht. Der Body meiner X-T20 ist gar nicht mal so klobig, für eine hochwertige Systemkamera sogar recht kompakt. Die Größe und das Gewicht kommen von den Objektiven. Beim Kauf habe ich als Kit-Objektiv ein lichtstarkes 18-55mm Objektiv gewählt, das ich auch heute noch nutze. Dieses ist bereits recht groß und schwer und ich hatte erwartet, dass ich das Objektiv gegen ein kleineres und leichteres austauschen muss, um die Kamera für mich alltagstauglich zu machen. Ich hatte gar in Erwägung gezogen, mir auf Kosten der Performance das 27mm Pancake-Objektiv zuzulegen, welches in Sachen Mobilität das Nonplusultra ist. Ich habe jetzt allerdings festgestellt, dass mich mein aktuelles Objektiv im Alltag nicht stört. Daher bin ich nicht mehr bereit, diesen Kompromiss einzugehen, um ein kleineres und leichteres Objektiv zu bekommen. Unabhängig davon überlege ich mir im Moment trotzdem die Anschaffung eines guten Objektivs mit Festbrennweite. Dafür habe ich das 35mm-Objektiv ins Auge gefasst, welches lichtstärker als mein aktuelles ist und auch sonst keine optischen Kompromisse erfordert. Kleiner und leichter als mein Zoom-Objektiv ist es auch allemal.

Fazit

Ich bin jetzt schon einige Wochen mit der neuen Handgelenkschlaufe unterwegs und meine Erfahrungen damit sind super. Allein in den letzten zwei bis drei Wochen habe ich mehr mit der Kamera fotografiert als im gesamten letzten Jahr. Ich habe im Moment richtig Spaß an der Kamera und den daraus resultierenden Fotos.

Welche Ausrüstung nutzt du, um mit deiner Kamera im Alltag zu fotografieren? Oder verzichtest du etwa auch oft auf die Kamera, weil sie zu umständlich ist? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

Candid Camera” by Neil Moralee is licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

So legst du in Things automatisiert Projekte aus einer Vorlage an

Ich lese regelmäßig Sachbücher. Dabei versuche ich, soviel wie möglich zu lernen und das Wissen langfristig zu bewahren. Aus dieser Motivation heraus hat sich mittlerweile ein Workflow aus verschiedenen Schritten etabliert, der sich für jedes Sachbuch wiederholt. Im Moment sind das die folgenden Tätigkeiten:

  1. Projekt in Things anlegen
  2. Seite in meinem Notizbuch anlegen und das Inhaltsverzeichnis übertragen
  3. Das Buch bei GoodReads auf “currently reading” stellen
  4. Buch lesen (dabei Notizen machen)
  5. Buch bei GoodReads auf “read” stellen und bewerten
  6. Notizen digitalisieren
  7. FlashCards in Anki erstellen
  8. Schauen, ob Ideen für Artikel daraus entstehen

Things ist mein Taskmanager, in dem ich alle meine Aufgaben verwalte und den ich sowohl auf dem Mac als auch auf iPad und iPhone installiert habe. Durch das Anlegen eines Projekts für das Buch in Things (Schritt 1) stelle ich sicher, dass ich keinen der Schritte vergesse. Die Schritte zwei bis acht sind einzelne Todos in dem angelegten Projekt.

Mich hat genervt, dass ich jedes Mal, wenn ich ein neues Buch anfange, diese Aufgaben manuell in Things eintippen muss. Also habe ich recherchiert, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, das Erzeugen dieser Projekte zu automatisieren. Und siehe da, die gibt es: Things bietet ein URL-Schema als Automatisierungsschnittstelle an. Das bedeutet, dass Things Links entgegennimmt, die mit things:/// starten. Das ist vergleichbar mit Internetbrowsern, die auf das Schema http:// reagieren. Hinter things:/// hängt man die Befehle und Parameter an, die man Things gern mitteilen möchte. Was alles möglich ist, ist gut dokumentiert. Auf der Dokumentationsseite befindet sich ein praktischer Link Builder. Mit diesem Tool kann man grafisch konfigurieren, welchen Befehl man Things geben möchte und es generiert daraus die passende URL.

Im erst Schritt wählt man aus, welche Aktion man ausführen möchte. In meinem Fall ist es das Anlegen eines Projekts (add-project). Danach gibt man den Namen des Projekts ein. Dies soll bei mir immer der Name des Buches sein, das ich lesen möchte. Da das eine Variable ist, füllt man hier einfach einen Platzhalter ein, den man später einfach ersetzen kann, bspw. TITEL. Ansonsten habe ich nur noch die Felder Area und Todos befüllt, die jedes Mal gleich sind, also hier fest eingetragen werden können. Danach sichert man sich die URL, die der Link Builder generiert, am besten erstmal weg. Diese URL kann man bereits jetzt aufrufen und damit ein Projekt in Things erzeugen. Inhaltlich müsste das schon korrekt funktionieren, nur der Name des Projekts ist noch TITEL.

Zur dynamischen Automatisierung habe ich mich dazu entschlossen, einen Shortcut in der iOS-Shortcuts App anzulegen. Dieser soll mich beim Ausführen nach dem Buchtitel fragen und dann daraus mit der oben generierten URL ein Projekt in Things mit dem korrekten Namen erzeugen. Die Shortcuts App ist im Prinzip ein Sandkasten, in dem man mehrere verschiedene Aktionen hintereinanderschalten kann. Mein Shortcut benötigt folgende Schritte:

  1. Den Benutzer den Buchtitel eingeben lassen
  2. Alle Leerzeichen im Buchtitel durch %20 ersetzen (so werden Leerzeichen in URLs kodiert)
  3. Den entstehenden String in einer Variablen speichern
  4. Eine URL erstellen. Dafür muss die URL, die man mit dem Linkbuilder oben generiert hat, hier reinkopiert werden. Der statische Projekttitel in der URL muss durch die gespeicherte Variable mit dem Buchtitel ersetzt werden.
  5. Die erstellte URL aufrufen

Das wars auch schon. Der Shortcut ist jetzt ausführbar und legt das Projekt wie gewünscht an. Das erspart mir in Zukunft viel manuelle Tipparbeit und es besteht keine Gefahr mehr, dass ich einen Schritt vergesse. Mein Shortcut lässt sich übrigens auch hier herunterladen.

Hast Du auch Erfahrung mit Automatisierung? Mich würde interessieren, für welche Zwecke Du sie einsetzt. Oder hälst Du nichts davon? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

FlickrFriday #15: Repetition - [Explored]” by elPadawan is licensed under CC BY-SA 2.0.

So organisiere ich meine Buchnotizen

Wenn ich Sachbücher lese, entstehen viele Notizen. Diese mache ich beim Lesen handschriftlich in ein Notizbuch. Dabei achte ich darauf, dass klar ersichtlich ist, zu welchem Kapitel die Notiz gehört. Außerdem schreibe ich, wenn es ein gedrucktes Buch ist, immer noch Seite, Absatz und Zeile mit dazu. Was mache ich mit den ganzen Notizen, wenn ich das Buch durchgelesen habe? In diesem Artikel beschreibe ich, wie ich meine Buchnotizen digitalisiere, strukturiere und organisiere.

Beispiel von handschriftlichen Buchnotizen. Diese gehören zu “Das Leben und das Schreiben” von Stephen King.

Zunächst digitalisiere ich meine Notizen. Es gibt eine reichhaltige Auswahl an Apps zur Verwaltung von Notizen, ich habe mich für Bear entschieden. Dort lege ich für jedes Kapitel, zu dem ich mir etwas notiert habe, eine Notiz an und übertrage jeweils die Notizen zu diesem Kapitel in die digitale Notiz. Dabei hänge ich nicht einfach ein Foto meiner Notizen an, sondern ich tippe sie ab.

Übersichtsseite als Einstiegspunkt

Wenn alle Notizen zu allen Kapiteln digitalisiert sind, lege ich als Einstiegspunkt eine Übersichtsseite an. Damit diese richtig fantastisch wird, muss die Notizapp, die man benutzt, eine Funktion bieten, mit der man Notizen untereinander verlinken kann. In Bear startet man eine solche Verlinkung, in dem man “[[“ eintippt gefolgt von dem Titel der Notiz, die man verlinken möchte. Meist reichen zwei bis drei Zeichen, bis die Autovervollständigung die richtige Notiz vorschlägt.

Die Übersichtsseite ist eine eigene Notiz, die als Titel den Namen des Buches trägt und die eine Auflistung aller Kapitel aus dem Inhaltsverzeichnis des Buches beinhaltet. Bei Kapiteln, zu denen ich Notizen gemacht habe, ersetze ich den reinen Text durch die Verlinkung auf die Notiz zu diesem Kapitel. So entsteht eine Übersichtsseite, von der aus alle meine Kapitelnotizen verlinkt und per Klick erreichbar sind. Zusatzinhalte wie zum Beispiel Übungen kann man ebenfalls auf der Übersichtsseite verlinken.

Beispiel einer Übersichtsseite zum Buch Self-Compassion von Kristin Neff

Organisation meiner Notizen

Das Thema, wie man seine Notizen am besten ablegt, ist einen eigenen Artikel wert. Ich halte mich an das PARA-Prinzip von Tiago Forte. PARA steht für Projects (Projekte), Areas (Bereiche), Resources (Ressourcen), Archive (Archiv). Unter Projekte sind Notizen zu allen laufenden (und abschließbaren!) Projekten abgelegt. Bereiche enthält Notizen zu Verantwortlichkeiten und Hobbies, mit denen man dauerhaft zu tun hat. Ressourcen enthält alle Recherchen und Informationen, die man gern abrufbar haben möchte und für die es eventuell zu einem späteren Zeitpunkt eine Anwendung gibt. Zu guter Letzt wandern die Notizen zu abgeschlossenen Projekten ins Archiv.

PARA setzt voraus, dass die Notizen in der Notizapp hierarchisch strukturiert werden können. Bear unterstützt keine Ordnerstrukturen, sondern nur das Taggen von Notizen. Allerdings lassen sich die Tags unendlich tief schachteln, so dass eine hierarchische Ordnerstruktur simuliert werden kann.

Die Notizen zu “Self-Compassion” von Kristin Neff habe ich der Ressource “Selbstliebe” zugeordnet. In Bear bedeutet das, dass alle meine Notizen zu diesem Buch das Tag “3_Ressourcen/Selbstliebe” erhalten.

Beispiel einer nach PARA geschachtelten Tagstruktur in Bear.

Hast Du auch ein System, nach dem Du Dein Wissen ablegst? Welche Anwendung nutzt Du oder ist Dein System gar vollständig analog? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren. Bitte teile den Artikel in Deinem Netzwerk, wenn er Dir gefallen hat. Du kannst mir außerdem auf Twitter folgen.

book” by Dean Hochman is licensed under CC BY 2.0.