Vegane Pizza in Hamburg

Bis vor einiger Zeit musste man sich vegane Pizza mit Käse noch entweder selbst zubereiten oder eine Packung Wilmersburger mit ins Restaurant nehmen. Meist lief es auf die vegetarische Pizza mit abbestelltem Käse hinaus. Vielerorts ist das heute leider immer noch so, doch zumindest in Hamburg sind diese Zeiten zum Glück längst vorbei. Ich habe mich durch einige vegane Pizzen in Hamburg probiert und stelle diese im Folgenden kurz vor (alphabetisch sortiert):

La Monella

Das La Monella ist das feinste der hier vorgestellten Restaurants. Es ist in Rotherbaum nahe der U-Bahn-Station Hallerstraße (U1) gelegen und das erste vegetarische italienische Restaurant Hamburgs. Dafür, dass es kein Fleisch auf der Karte gibt, also schonmal ein paar Karmapunkte. Im Gegensatz dazu gibt es aber Pizza und Pasta satt, fast alles davon kann auch vegan zubereitet werden. Neben der Standardkarte gibts eine Tafel mit einigen wechselnden Gerichten. Ich bin großer Fan von hausgemachten Nudeln in einer Steinpilzsoße, aber hier soll es ja um Pizza gehen. Die Gemüsepizza fand ich sehr lecker, die Pilzpizza war nicht so mein Fall. Obwohl ich ein Pilzfan bin, war das ein Pilz-Overkill. Wenn man sehr großen Hunger hat, sollte man noch mit einer Vorspeise liebäugeln, denn die Pizzen sind nicht riesig. Die Pizzen sind zwar gut, doch ehrlich gesagt entscheide ich mich im La Monella meist für eins der grandiosen Nudelgerichte. Vor einem Besuch sollte man unbedingt reservieren, wir hatten gerade erst am Wochenende wieder Pech und mussten wegen Platzmangel unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Restaurant Manu

Das Manu ist relativ neu und scheint noch nicht übermäßig populär zu sein. Daher kann man auch schonmal ohne Reservierung einen Versuch wagen und noch einen Platz bekommen. Bei uns hat das bisher immer geklappt. Die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis können nicht der Grund dafür sein, dass sich das Manu noch nicht herumgesprochen hat. Vielleicht liegts an der Lage in der Grindelallee. Beim ersten Blick in die Speisekarte fällt sofort das ungewöhnliche Sortiment auf: Es gibt indische und italienische Speisen. Meine erste Reaktion darauf war eher zurückhaltend, denn bei solchen Mischungen ist meist keins von beiden richtig gut. Auf das Manu trifft dieses Vorurteil glücklicherweise nicht zu, hier war jede bestellte Speise bisher ausnahmslos lecker. Und das gilt auch für die Pizza, die reich belegt daherkommt. Auf Grund des Teiges, der nicht so dünn und knusprig wie bei einer richtigen Steinofenpizza ist, spielt sie zwar nicht in der gleichen Liga wie die stadtbesten Pizzen, aber empfehlenswert ist sie jeden Fall. Bonus: Es gibt vegane Kuchen als Nachtisch. Und als Pluspunkt fürs Karma wird noch verbucht, dass kein Fleisch angeboten wird.

Pizza-Bande

Die Pizza-Bande ist von den hier vorgestellten Lokalen das neueste, sie hat erst Anfang März auf St. Pauli eröffnet. Da auch Fleisch angeboten wird, gibts leider keine Karmapunkte. Ansonsten gibt es eine wechselnde Auswahl an vorkonfigurierten Pizzen oder die Möglichkeit, sich seinen Belag selbst zusammenzustellen. Natürlich kann man sich seine Pizza komplett vegan zubereiten lassen. Vom Preis her spielen sie nicht in der günstigsten Liga, von der Qualität und der Größe dafür aber in der besten! Die Pizzen sind riesig, reich belegt auf einem dünnem, knusprigen Teig und extrem lecker. Genau so muss eine Pizza sein. Die Pizza-Bande ist damit ein heißer Anwärter auf die beste Pizza der Stadt!

Slim Jims

Bevor es die Pizza-Bande gab, war für mich die Frage nach der besten Pizza der Stadt einfach zu beantworten: Das war eindeutig die aus dem Slim Jims, welches in der Nähe des neuen Pferdemarkts genau auf der Grenze zwischen St. Pauli und dem Schanzenviertel liegt. Im Prinzip trifft alles, was ich über die Pizza-Bande geschrieben habe, auch auf das Slim Jims zu. Allerdings ist es im Slim Jims etwas ungemütlicher und die Auswahl an Zutaten ist gefühlt etwas kleiner. Dafür kann man bei der Käsealternative zwischen Wilmersburger und einer hefeschmelzbasierten Soße wählen. Auch das Slim Jims ist für mich nach wie vor ein Anwärter auf die beste Pizza der Stadt.

Vistro

Das Vistro ist der klare Gewinner, wenn es nach Karmapunkten geht! Zum einen ist das Angebot komplett vegan und zum anderen wird es von einem Kollektiv betrieben, das keine Profitabsichten hat. Daher haben die angebotenen Speisen keine Preise, sondern werden gegen eine Spende zubereitet. Die Lage ist etwas außerhalb der Innenstadt im beschaulichen Bramfeld, in dem sich in letzter Zeit eine kleine vegane Szene etabliert zu haben scheint, denn hier finden auch regelmäßige vegane VoKüs statt. Die Pizzen aus dem Vistro sind sehr lecker, könnten aber bei großem Hunger ein bisschen zu klein ausfallen. Aber dann nimmt man eben einfach noch eine mit und spendet reichlich, denn dieses Konzept hat definitiv Unterstützung verdient!

Fazit

Wie man sieht hat man in Hamburg mittlerweile die Qual der Wahl, wenn man eine gute vegane Pizza essen will. Schlecht war keine der ausprobierten Pizzen, den Titel der besten Pizza der Stadt machen die Pizza-Bande und das Slim Jims noch unter sich aus. Der Karma-Titel hingegen geht klar ans Vistro. Mit Sicherheit gibts sogar noch mehr Optionen für vegane Pizzen in der Stadt, die ich noch nicht ausprobiert habe. Falls ihr welche kennt, schreibt sie gern in die Kommentare!

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4 Comments

  1. Cool article, and I agree with most of it but, in Manu’s defence, some people prefer deep pan to thin crust. Like me, for example 🙂
    And best pizza has to go to Pizza-Bande. Not a huge fan of slim jims…

    1. I don’t think Pizza-Bande and Slim Jims are too different. You should go back there and actually pick some ingredients 😉

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