Wenn wir wütend sind, müssen wir die Wut rauslassen, denn wenn wir sie in uns hineinfressen, dann staut sie sich so lange auf, bis wir irgendwann explodieren.

Diese Weisheit haben wir alle schonmal gehört.

Ich habe bis vor kurzem geglaubt, dass sie zumindest einen wahren Kern hat. Es stellt sich aber heraus, dass es sich um einen Mythos handelt, und dass eine andere Analogie unsere Wut viel besser beschreibt:

Unsere Wut ist wie Wasser, dass wir in einen löchrigen Eimer gießen. Mit der Zeit ebbt sie immer wieder ab. Klar kann auch ein löchriger Eimer überlaufen, wenn wir zu viel Wasser auf einmal hineingießen, aber mit der Zeit verschwindet jedwede Wut wieder.

Daraus ergibt sich, dass wir aufkommende Wut eben nicht direkt rauslassen müssen. Stattdessen sollten wir einfach ein paar Mal tief durchatmen oder im Kopf bis zehn zählen. In den meisten Alltagssituationen ist die Wut dann schon wieder verflogen und wir haben die Möglichkeit, ein rationales Verhalten für die jeweilige Situation zu finden und auszuführen.

Die Analogie des löchrigen Eimers stammt aus dem Buch “Overcoming Anger And Irritability” von William H. Davies. Ich empfand das Buch als sehr hilfreich und kann es jedem empfehlen, der Wut verstehen und besser damit umgehen möchte.

leaky bucket” by nevermindtheend is licensed under CC BY-NC-ND 2.0.

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